Der einst vor den Nazis geflohene israelische Unternehmer und Philanthrop Stef Wertheimer ist am Mittwoch im Alter von 98 Jahren gestorben. Ihr Großvater sei ein »Krieger der Gerechtigkeit« gewesen, der die Welt in seinen fast 100 Jahren »zu einem besseren Ort gemacht« habe, schrieb seine Enkelin, die Schauspielerin Maya Wertheimer, auf Facebook.
Der aus dem südbadischen Kippenheim stammende Wertheimer floh 1937 mit seiner Familie aus Nazideutschland in das britische Mandatsgebiet Palästina. Nach der Gründung Israels arbeitete er sich zu einem der wichtigsten israelischen Industriellen empor und wurde ein bedeutender Kunstmäzen. Für seinen Einsatz für eine friedliche Koexistenz von Juden und Arabern wurde er 2012 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Vom Kämpfer zum Knesset-Abgeordneten
Wertheimer diente laut Berichten im Zweiten Weltkrieg als Techniker in der britischen Luftwaffe. Danach schloss er sich der paramilitärischen Eliteeinheit »Palmach« an, absolvierte eine Pilotenausbildung und beteiligte sich an Sabotageaktionen gegen die Briten. In den Jahren 1977 bis 1981 saß er für die »Demokratische Bewegung für den Wandel« im israelischen Parlament.Museumsgründer
Der Träger des Israel-Preises (1991) und der Buber-Rosenzweig-Medaille (2008) ist unter anderem Gründer des Museums Tefen in Nordisrael, das sich mit der Geschichte der deutschstämmigen Zuwanderer in Israel auseinandersetzt. kna