Nach Vandalismusakten gegen das palästinensische Dorf Jinba im Süden des besetzten Westjordanlands hat die israelische Armee mehrere Soldaten bestraft. Sie führten ohne Genehmigung während einer Militäraktion Durchsuchungen in einer Schule und einer Klinik durch und zerstörten dabei Ausrüstung, teilte die Armee am Montagabend mit. Drei Soldaten wurden dafür für eine Woche ins Militärgefängnis geschickt.
Das Vorgehen der Soldaten verstoße gegen die professionellen und ethischen Standards der Armee, heißt es weiter. Entdeckt worden seien die Aktivitäten durch Filmaufnahmen in sozialen Medien.
Suche nach Waffen
Nach Armeeangaben wurde bei der Razzia in Jinba in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Waffen gesucht. Ein Kommandant und zwei Kampfsoldaten wurden inhaftiert und der Zugführer wurde von seiner Funktion entbunden. Mehrere Kommandeure beteiligter Einheiten wurden gerügt.
Laut israelischen Medien hatten vor der Armeerazzia Dutzende israelische Siedler das Dorf Jinba angegriffen und mindestens sechs Palästinenser verletzt, darunter ein 15-Jähriger schwer. Bei einer darauffolgenden gewaltsamen Auseinandersetzung wurden 22 Palästinenser festgenommen. Bewohner beschuldigten die Armee demnach, dem Siedlerangriff auf das Dorf tatenlos zugesehen zu haben. Anschließend hätten die Soldaten Häuser überfallen und mutwillige Zerstörungen begangen, so die Bewohner. kna/ja