Die israelische Botschafterin in Großbritannien, Tzipi Hotovely, musste am Dienstagabend in Sicherheit gebracht werden, nachdem wütende Demonstranten eines pro-palästinensischen Protests sie bedroht hatten. Die Debatte fand auf dem Campus der Universität London School of Economics (LSE) statt.
Hotovely wurde von mehreren Sicherheitsbeamten zu ihrem Auto geleitet und in großer Eile weggefahren, während Protestierende sie beschimpften und beleidigten. Der Vorfall ereignete sich trotz eines großen Polizeiaufgebots auf der Straße vor der Hochschule. Angeblich habe sich einer der Demonstranten der Botschafterin genähert, sei jedoch von den Einsatzkräften abgehalten worden.
mobbing »Wir werden uns keinem Mobbing und keiner Gewalt beugen«, machte Hotovely anschließend klar. »Der Staat Israel wird seine Repräsentanten zu allen Plattformen schicken.« Sie habe ihre eineinhalb Stunden dauernde Rede vollständig vor 200 Studenten »an einer der bedeutendsten Hochschulen der Welt« halten können.
»Der Kampf gegen die Delegitimierung Israels und Antisemitismus ist Teil der Anstrengung.«
Außenminister yair lapid
Verschiedene britische Politiker verurteilten den Vorfall anschließend. Bildungsminister Nadhim Zahawi schrieb auf Twitter: »Dies ist sehr verstörend. Es tut mir so leid, Botschafterin Hotovely.« Auch sein Kollege im Nahost- und Afrikaministerium, James Cleverly, äußerte sich: »Wir schätzen offene Debatten und friedlichen Protest. Dieses aggressive und bedrohende Verhalten gegen die israelische Botschafterin Hotovely gestern abend indes ist inakzeptabel.«
Außenminister Yair Lapid lobte Hotovely nach einem Telefongespräch: »Tzipi ist stark. Sie wird sich nicht von einer Gruppe gewalttätiger und antisemitischer Hooligans einschüchtern lassen. Wie auch die anderen israelischen Botschafter in allen Teilen der Erde nicht.« Der Kampf gegen die Delegitimierung Israels und gegen Antisemitismus ist Teil der Anstrengung, die Geschichte Israels zu erzählen. »Und unsere Botschafter stehen dabei an vorderster Front.«