Die israelische Armee hat ihre Angriffe im Gazastreifen am Wochenende auch wieder auf Orte ausgeweitet, in denen das Militär schon im Einsatz gewesen war. Israelische Soldaten hätten einen erneuten Einsatz in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Küstengebiets begonnen, teilte das Militär am Sonntag mit. Auch der militärische Arm der Terrororganisation Hamas berichtete von schweren Zusammenstößen seiner Kämpfer mit israelischen Truppen in Dschabalia.
Die israelische Armee setzt außerdem ihre nach eigenen Angaben »präzisen« Vorstöße in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sowie im Viertel Al-Saitun im Norden des Küstenstreifens fort.
Armee: Hamas baut ihre Infrastruktur wieder auf
Der Armee lagen demnach Geheimdienstinformationen vor, denen zufolge die Hamas versucht hatte, in Dschabalia ihre zuvor zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen. Israel hatte die Zivilbevölkerung in dem Flüchtlingsviertel vor dem neuen Einsatz zur Evakuierung aufgerufen.
Die »Times of Israel« berichtete am Sonntag, die Armee sei von der Präsenz von 100 000 bis 150 000 Palästinensern in dem Gebiet von Dschabalia ausgegangen. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hatte sich »äußerst besorgt« über die Evakuierungsaufrufe für Rafah im Süden und Dschabalia im Norden des Küstenstreifens geäußert.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnte Israel am Samstag vor einer Ausweitung des Einsatzes. »Wir halten eine Offensive auf Rafah (...) für unverantwortlich«, sagte er in Potsdam. dpa