Al-Jazeera hat den Tod seines Kameramanns Ahmad Baker Al-Louh verurteilt. In einer Erklärung des katarischen TV-Senders hieß es, der 39-Jährige sei bei einem israelischen Luftangriff auf »eine Stellung der Bürgerwehr in der Gegend um einen Markt brutal getötet« worden. Israel töte Journalisten systematisch, so der Fernsehsender, und komme seinen im humanitären Völkerrecht festgeschriebenen Verpflichtungen nicht nach.
Israel wies die Vorwürfe des Mediums, dessen israelisches Büro Anfang Mai wegen seiner Nähe zur palästinensischen Terrororganisation Hamas geschlossen wurde, entschieden zurück. Nach Angaben der Streitkräfte (IDF) war Al-Louh Mitglied der Terrorgruppe Islamischer Dschihad.
Mit Drohnen sei die Armee am Sonntag gegen Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad in einer von ihnen betriebenen Kommandozentrale vorgegangen. »Diese Einrichtung wurde von Terroristen genutzt, um Terrorakte gegen IDF-Soldaten zu planen und sofort umzusetzen«, hieß es.
Terroristen als Reporter
Laut IDF wurden bei dem Angriff mehrere Terroristen getötet, inklusive Ahmad Baker Al-Louh. Er war demnach unlängst als Kommandeur des Islamischen Dschihad in Zentral-Gaza tätig gewesen.
Dem israelischen Militär zufolge wurden im Vorfeld des Drohnenangriffs Maßnahmen ergriffen, die verhindern sollten, dass Zivilisten zu Schaden kamen. Dazu gehörten die Verwendung von Präzisionswaffen, die Durchführung von Beobachtungsflügen und andere Schritte.
Schon zuvor waren Bedienstete von Al-Jazeera bei Angriffen in Gaza getötet worden. Im Januar gaben die IDF bekannt, ein Journalist und ein freier Mitarbeiter des Senders, die damals bei einem Luftangriff starben, seien Terroristen gewesen. Im Februar wurde bekanntgegeben, dass ein für Al-Jazeera arbeitender Reporter, der bei einem Anti-Terror-Angriff verletzt wurde, ebenfalls ein Terrorist sei.
Gut ein halbes Jahr später, im Oktober, legte die Armee Dokumente vor, die belegten, dass sechs weitere Al-Jazeera-Reporter Teil der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad waren. im