Eine israelische Familie legt sich mit Hollywood an. Die Witwe und der Sohn des israelischen Schriftstellers Ehud Yonay, dessen Artikel den ersten Film »Top Gun« mit Tom Cruise inspirierte, verklagt das US-amerikanische Filmstudio Paramount Pictures wegen einer angeblichen Verletzung des Urheberrechts. Das berichten israelische und internationale Medien.
DOLLAR Die vermeintliche Urheberrechtsverletzung beziehe sich auf die neue Fortsetzung »Top Gun: Maverick«, die in den ersten Tagen der Veröffentlichung weltweit bereits mehr als eine halbe Milliarde Dollar einspielte.
Die Klage, die am Montag beim Bundesgericht von Los Angeles von Shosh und Yuval Yonay, Ehuds Witwe und Sohn, eingereicht wurde, behauptet, das Filmstudio habe es versäumt, die Rechte an Ehuds Zeitschriftenartikel zurückzukaufen.
»Das Paramount-Studio hat die Familie einfach ignoriert.«
Anwalt marc toberoff
Der Anwalt der Familie, Marc Toberoff, erklärte am Dienstag im israelischen Armeeradio, dass das von Paramount Pictures einst erworbene Urheberrecht im Jahr 2020 an die Yonays übergegangen sei. Nach US-Recht gehe es nach 35 Jahren an seine ursprünglichen Eigentümer zurück. Die Familie habe dies bei Paramount angesprochen, aber das Studio hätte sie »einfach ignoriert«, so der Anwalt.
Der Israeli Ehud Yonay, geboren 1940, war nach seinem Militärdienst in die USA gezogen, wo er Autor beim »California Magazine« wurde. 1983 schrieb er einen Artikel mit Titel »Top Guns«, der von einem Starpiloten auf einer Ausbildungsbasis der US Air Force erzählt. Yonay starb vor zehn Jahren.
In der jetzigen Fortsetzung übernimmt Cruise seine Rolle als US-Marinepilot Pete »Maverick« Mitchell aus dem Originalfilm von 1986. Laut der Klage hätte Paramount den Film ohne Ehuds »literarische Bemühungen, eindrucksvolle Prosa und Erzählung« nicht machen können.
ARTIKEL Die Familie habe bis zur Ausstrahlung des Films mit der Klage gewartet, um zu sehen, ob er tatsächlich auf Yonays Artikel basiere. Nachdem sie den Film gesehen hatte, meint sie, dass dies tatsächlich der Fall sei. »Yonay beschreibt in seinem Artikel, wie die Piloten eine Messingglocke von einem Flug mitbrachten und sie über die Bar hängten. Wenn jemand gegen die Hausordnung verstieß, wurde geklingelt, und diese Person musste die Rechnungen für alle Gäste bezahlen. Die Geschichte gibt es nicht im Originalfilm, sondern in der Fortsetzung«, führte Toberoff aus. »Also kehrten die Filmemacher zum Artikel von Ehud zurück.«
Shosh und Yuval Yonay fordern vom Filmstudio Schadensersatz und eine Gewinnbeteiligung aus »Top Gun: Maverick«. Paramount indes behauptet, die Vorwürfe seien unbegründet und versprach, »die Klage energisch anzufechten«.