Inmitten von Wahlpropaganda und Gewalt aus Gaza sehen viele Israelis auch eine andere Bedrohung: die des Klimawandels. Tausende von Umweltschützern demonstrierten am vergangenen Wochenende gegen die Untätigkeit der Regierung in Sachen Erderwärmung und die geplante Plattform zur Gasförderung, die ihrer Meinung nach zu nah an der Küste liegt.
Schilder Der Protest war organisiert von einer Koalition der größten israelischen Umweltverbände, darunter die Gesellschaft für den Schutz der Natur Israels (SPNI), Schomrei Bait und Greenpeace. Mehr als 4000 Demonstranten trugen Schilder, die »saubere Luft und Umwelt« forderten und Jerusalem zu Taten aufforderten. »Wir stehen an einer kritischen Stufe der Menschheitsgeschichte und müssen uns endlich von den schmutzigen Brennstoffen verabschieden und auf erneuerbare Energien umstellen«, lautete die Botschaft der Veranstalter.
»Dies ist ein Kampf um unser nacktes Überleben«, sagt Joni Sapir von Schomrei Habait.
»Der Klimawandel geschieht – das ist eine Tatsache. Diese Krise bedroht uns alle ohne Ausnahme.« Die Demonstrierenden forderten auch die Verlegung der geplanten Erdgas-Plattform des Leviathan-Feldes. »Dies ist ein Kampf um unser nacktes Überleben«, sagte Joni Sapir von Schomrei Habait im Fernsehinterview während der Demonstration. »Es darf nicht erlaubt werden, Förderplattformen in solcher Nähe zu bewohnten Gebieten zu bauen.
Caesarea Die sozio- und umweltpolitische Agenda in diesem Land muss sich ändern.« Die Plattform soll nur wenige Kilometer vor der Küste in der Nähe des geschützten Dor-Strandes nördlich von Caesarea angelegt werden. Viele Umweltschützer und auch Mediziner meinen indes, dass das eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Anwohner bedeutet, weil es Luftverschmutzung mit sich bringe und im Fall eines Unfalls toxische Beiprodukte freisetzen könnte, die das Leben der Meeresbewohner und der Menschen gefährden würden.
Die Veranstalter fordern, dass die Plattform 125 Kilometer vom Strand entfernt im Meer aufgebaut wird. Israel hat bereits Gasdeals mit mehreren Ländern abgeschlossen, darunter Jordanien und Ägypten. Außerdem soll eine Pipeline das Erdgas über Griechenland und Zypern bis nach Europa leiten.