Israel hat den Start eines iranischen Militärsatelliten am Mittwoch scharf verurteilt. Es handele sich um einen Verstoß gegen iranische Zusicherungen an die internationale Gemeinschaft, teilte das israelische Außenministerium mit.
»Das iranische Regime konzentriert seine Bemühungen weiterhin auf seine militärischen Aggressionen, anstatt seinen gescheiterten Umgang mit dem Ausbruch des Coronavirus zu verbessern, der Zehntausende iranischer Bürger betrifft«, hieß es in der Mitteilung.
sanktionen Israel rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, schärfere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, um solche Aktivitäten Teherans künftig zu unterbinden. Der Iran arbeite weiter am Ausbau seines Raketenprogramms, darunter auch Geschossen, die mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt werden könnten, hieß es weiter.
Nach drei gescheiterten Versuchen hatte der Iran im vierten Anlauf einen Militärsatelliten ins Weltall geschossen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna haben die Revolutionsgarden (IRGC) am Mittwoch in einem nicht genannten Wüstengebiet den Satelliten »Nur-1« (Licht-1) gestartet und in zwei Stufen erfolgreich in eine Umlaufbahn von 425 Kilometern Höhe gebracht.
vorschriften Nach Angaben Teherans sollen die iranischen Satelliten eigentlich nur Daten zu Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft liefern und keine militärischen Ziele verfolgen. Daher stehe der Einsatz auch im Einklang mit internationalen Vorschriften.
Bei dem Satelliten »Nur-1« handelt es sich aber nach IRGC-Angaben um einen Militärsatelliten. Die USA und Israel sehen das iranische Satellitenprogramm allgemein kritisch, weil sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte. dpa