Israel schließt sich der Konvention des Europarats gegen Menschenhandel an. Ziel des Beitritts sei es, »die Instrumente im Kampf gegen dieses schlimme Phänomen zu stärken und sie den neuen Formen der modernen Sklaverei anzupassen«, teilte das israelische Justizministerium am Sonntag mit. Israel sei das erste außereuropäische Land sowie Nichtmitglied des Europarats, das der Konvention beitrete.
Deutschland hat die Europaratskonvention gegen Menschenhandel 2012 ratifiziert. Eine Expertengruppe des Europarats mit Sitz im französischen Straßburg überwacht die Umsetzung von Schutzmaßnahmen gegen Menschenhandel in den 47 Mitgliedstaaten. Dazu veröffentlicht das Gremium regelmäßig Länderberichte.
Dina Dominitz, Leiterin der Abteilung zum Kampf gegen Menschenhandel im israelischen Justizministerium, lobte den Beitritt zur Konvention als »wichtigen Schritt«. Israel könne sich damit auch um die Entsendung eines eigenen Experten in die Greta-Gruppe bewerben.
Im Länderbericht des US-Außenministeriums zu Menschenhandel 2020 ist Israel als einer der Staaten aufgeführt, die die Mindeststandards für die Beseitigung von Menschenhandel vollständig erfüllen (Kategorie 1). Deutschland ist dagegen in Kategorie 2 - Länder, die die Mindeststandards zwar nicht vollständig erfüllen, aber maßgebliche Anstrengungen unternehmen, dies zu erreichen.
Israels Justizministerium teilte mit, in zwei Wochen sei in Israel ein EU-Seminar zur Bekämpfung von Prostitution geplant. Seit letztem Jahr gilt in Israel ein neues Gesetz, das den Kauf sexueller Dienstleistungen verbietet. Bestraft werden dabei nicht die Prostituierten, sondern die Freier, denen hohe Geldstrafen drohen. dpa