Krieg gegen den Terror

Israel reagiert auf Vorwürfe

Tzachi Hanegbi (2016) Foto: POOL

Das Vorgehen Israels gegen den palästinensischen Terror in Gaza hat erneut Empörung ausgelöst. Diesmal ist es ein Bild von verhafteten Terrorverdächtigen, die während ihrer Durchsuchung durch israelische Soldaten lediglich Unterhosen trugen.

Nun will Israel offenbar eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden. Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi sagte laut der Zeitung »The Times of Israel« am Sonntagabend, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich trügen. Insofern handele es sich um ein gewöhnliches militärtaktisches Vorgehen.

Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch »niemandem dienen«. Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde. Die Bilder hätten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen, schrieb die »Times of Israel«.

Internationales Recht

Die Zeitung »Haaretz« hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte berichtet, unter den bislang mehreren hundert festgenommenen Palästinensern seien nur rund 10 bis 15 Prozent gewesen, die der Hamas oder anderen Terrorgruppen angehörten.

Die israelische Armee verwies darauf, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Es würden nur jene festgenommen, gegen die ein konkreter Terrorverdacht bestehe. Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff verstecke. Wer nicht an Terror beteiligt sei, werde wieder freigelassen.

Seit Beginn des von der Hamas begonnenen Krieges wird Israel täglich mit »Besorgnis« und Aufforderungen nach einer Einhaltung des Völkerrechts konfrontiert - trotz der Bemühungen der Armee, Opfer unter Zivilisten in Gaza so gut es geht zu vermeiden. Israel geht gegen den Terror vor, um seine eigene Bevölkerung zu schützen.

In Gaza geht es neben der Zerschlagung der Hamas auch um den Schutz der palästinensischen Araber, die von ihrer eigenen Führung als lebende Schutzschilde missbraucht werden. dpa/ja

»Israelphobie«

Elefant im diskursiven Raum

In seinem Buch analysiert Jake Wallis Simon, Herausgeber des »Jewish Chronicle«, den Hass auf den jüdischen Staat

von Ralf Balke  12.01.2025

Anti-Terror Kampf

20 israelische Jets gegen Huthi-Stellungen

Angriff auf zwei Häfen und ein Kraftwerk ist Vergeltung für Kampfdrohnen auf Tel Aviv

von Sabine Brandes  12.01.2025

Jerusalem

»Es bringt Israel zurück zum 6. Oktober«

Opposition kritisiert Wiedereinführung der höchst umstrittenen Justizreform / Charedische Parteien stellen Ultimatum

von Sabine Brandes  12.01.2025

Missbrauch

»Ich habe ein Monster vergöttert«

Eyal Golan soll systematisch junge Mädchen ausgebeutet haben. Jetzt gibt es erneut Vorwürfe

von Sabine Brandes  12.01.2025

Steffen Seibert

Geiseln sind unsere höchste Priorität

Der deutsche Botschafter in Israel sprach auf der Kundgebung in Tel Aviv

 12.01.2025

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Israel-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Nahost

Katz fordert Plan für Hamas-Niederlage

Sollten die Geiseln nicht bis zum 20. Januar freigelassen werden, will der israelische Verteidigungsminister eine komplette Zerschlagung der Terrorgruppe

 10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Israel

Armee erklärt Hamas-Geisel Hamza Ziyadna (23) für tot

Erst am Mittwoch wurde die Leiche seines Vaters im Gazastreifen geborgen

 10.01.2025