Nach den Angriffen von Israelhassern auf israelische Fußballfans in Amsterdam wurden die Bürger Israels zu Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland aufgerufen. Der Nationale Sicherheitsrat erklärte, sie sollten Sport- und Kulturveranstaltungen außerhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnähmen.
Diese Warnung, die in israelischen Medien wiedergegeben wurde, betreffe auch das Nations League-Spiel zwischen Frankreich und Israel am Donnerstag in Paris.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es nach einem Fußballspiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv gezielte Angriffe auf israelische Fans gegeben. Die antisemitische Gewalt war von diversen Regierungen, inklusive der niederländischen, verurteilt worden. Amsterdam hatte ein Demonstrationsverbot verhängt. Am Sonntag nahm die Polizei dort Dutzende Teilnehmer einer verbotenen israelfeindlichen Demonstration fest.
Terror-Kommandeur getötet
Die israelische Armee tötete derweil nach eigenen Angaben den Militärchef der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) im Gazastreifen, Mohammed Abu Sachil. Er hatte das Amt erst im Mai übernommen, nachdem auch sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war.
Der Islamische Dschihad bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Tod Abu Sachils. Nach Angaben der Armee kam er bei einem Angriff auf eine ehemalige Schule im Norden des Gazastreifens ums Leben. Dabei seien auch sein Sohn und seine Tochter sowie drei weitere Personen getötet worden. Der PIJ gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten, ist jedoch weniger schlagkräftig als die Hamas.
Israel griff erneut auch Terror-Ziele im Libanon an. Die Streitkräfte (IDF) teilten auf Anfrage mit, es seien Waffenlager der Hisbollah angegriffen worden. Zuvor seien Maßnahmen wie Luftaufklärung zur Vermeidung ziviler Opfer ergriffen worden. Die Details des Angriffs würden zurzeit noch untersucht.
Katz: Hisbollah besiegt
Unterdessen schossen die IDF eine Drohne aus dem Libanon ab. Das Flugobjekt sei zunächst beobachtet und dann in der Region Galiläa im Norden Israels abgeschossen worden, hieß es.
Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz erklärte die libanesische Hisbollah-Miliz einem Medienbericht zufolge indessen für besiegt. Die Eliminierung von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah sei das krönende Juwel, sagte Katz einem Bericht der »Times of Israel« zufolge bei einer Veranstaltung des Außenministeriums.
Die israelische Armee entdeckte eigenen Angaben nach im Südlibanon ein mit Waffen gefülltes Tunnelsystem der Hisbollah-Miliz, das teilweise unter einem Friedhof angelegt gewesen sei. In dem Komplex unter den Gräbern seien Kommando- und Wohnräume sowie Lager mit Waffen und Kampfausrüstung gefunden worden, teilte die Armee mit.
Beratungen islamischer Staaten
Weitere Angaben zum Ort gab es zunächst nicht. Normalerweise sprengen israelische Soldaten solche Tunnel. In diesem Fall sei die etwa einen Kilometer lange Anlage jedoch mit etwa 4.500 Kubikmetern Beton versiegelt worden.
Auf Einladung Saudi-Arabiens wollen heute Vertreter aus mehr als 50 arabischen und weiteren islamischen Staaten in Riad über die Lage in Nahost beraten. Bei dem Treffen soll es nach saudischen Angaben um die »sündhafte israelische Aggression gegen die besetzten Palästinensergebiete und deren Erweiterung auf den Libanon« gehen.
In beiden Fällen verteidigt sich Israel gegen den vom Iran finanzierten Terror – zum Schutz seiner Bevölkerung. Die IDF wollen die ständigen Angriffe aus Gaza und dem Libanon beenden. Bereits von der palästinensischen Terrororganisation Hamas angekündigte, neue Massaker im Stil der Attacke des 7. Oktober 2023 sollen verhindert und 97 Geiseln befreit werden.
Ohne Wirkung
Vor einem Jahr hatte Saudi-Arabien zu einem ähnlichen Treffen eingeladen. Dabei wurde unter anderem ein Komitee verschiedener Minister ins Leben gerufen, um auf ein Ende des Gazakriegs hinzuwirken. Wirkung zeigte die Initiative bisher nicht.
Baerbock dringt auf humanitäre Hilfe für Gazastreifen
Israel kämpft an vielen Fronten. Außenministerin Baerbock lenkt den Fokus zurück auf den Gazastreifen und die dramatische Lage dort. Unterdessen wollen Dutzende Länder in Riad über den Krieg beraten. dpa/ja