Coronavirus

Israel könnte das erste Land der Welt sein, das Herdenimmunität erreicht

Israelis erleben den Alltag wieder unbeschwerter. Foto: Copyright (c) Flash 90 2020

Israel soll eine »gewisse Herdenimmunität« vor dem Coronavirus erreicht haben. Das meint zumindest einer der Top-Gesundheitsexperten des Landes.

Die Positivrate der Tests sinkt zusehends, am Montag lag sie bei 0,4 Prozent, gab das Gesundheitsministerium an. Das Kabinett in Jerusalem stimmte dadurch weiteren Öffnungen, vor allem für Bildungseinrichtungen, zu.

FEIERTAGE Mit bislang mehr als fünf Millionen geimpften Israelis sei die Zahl der täglichen Coronavirus-Fälle auf 97 zurückgegangen, erläuterte der Biologe Eran Segal im Fernsehkanal zwölf. Er schlussfolgere, es sei möglich, dass Israel eine gewisse Herdenimmunität erreicht habe.

Man habe trotz Öffnungen in weiten Bereichen der Wirtschaft sowie den Feiertagen Purim und Pessach keinen Anstieg an Fällen gesehen. »Ich denke, dies macht es möglich, einige der Restriktionen sofort aufzuheben.«

5,32 Millionen Israelis haben mittlerweile die erste Dosis eines Vakzins erhalten, knapp fünf Millionen bereits die zweite. Sollte Segals These bestätigt werden, könnte Israel das erste Land der Welt sein, das eine Herdenimmunität erreicht hat.

»Ich denke, dies macht es möglich, einige der Restriktionen sofort aufzuheben.«

Biologe Eran Segal

Vor allem in Schulen und Universitäten soll das Lernen wieder leichter werden. Ab sofort müssen auch die vierten Klassen nicht mehr im Wechselunterricht lernen, sondern dürfen wieder in voller Größe zusammenkommen. Die tägliche Gesundheitsbescheinigung, die Eltern unterschreiben und ihren Kindern zur Schule mitgeben mussten, fällt mit sofortiger Wirkung weg. An Hochschulen dürfen jetzt Tests und Examen mit der Präsenz aller Beteiligten stattfinden.

Draußen dürfen sich ab Wochenbeginn 100 Menschen treffen, in Innenräumen allerdings werde zunächst die Beschränkung von 20 Personen beibehalten, heißt es aus Jerusalem. Ebenso soll vorläufig die begrenzte Zahl der Reisenden weitergelten, die in Israel ankommen dürfen.

Es handelt sich um 4000 täglich. Die Regierung befürchtet nach eigenen Angaben, dass bei einer weiteren Öffnung des Landes derzeit die Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden und den Erfolg der Impfkampagne zunichtemachen könnten.

STUDIE Gleichsam wurde bekannt, dass die südafrikanische Variante des Coronavirus den Impfstoff von BioNTech/Pfizer zu einem gewissen Maß »durchbrechen« kann. Das bestätigt eine neue vorläufige Studie der Tel Aviv Universität in Zusammenarbeit mit der Krankenversicherung Clalit. 400 positiv getestete Menschen wurden dabei untersucht.

Alle hatten sich mit dem Coronavirus angesteckt, mindestens zwei Wochen nachdem sie mit der ersten oder zweiten Dosis des BioNTech-Pfizer-Vakzins geimpft worden waren. Diese Gruppe wurde mit 400 positiven Nicht-Geimpften verglichen. Die südafrikanische Variante B.1.351 wurde bei etwa einem Prozent aller positiv Getesteten gefunden.

Naher Osten

So will Israel ohne die UNRWA im Gazastreifen helfen

Die Lage am Mittwochmorgen und ein Ausblick auf den Tag

 30.10.2024

Libanon

Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Die UN schreiben den Angriff der Hisbollah zu

 29.10.2024

Nahost

Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet

Erneut feuert die Hisbollah eine Salve mit Dutzenden von Raketen auf den israelischen Norden ab. Ein direkter Treffer hat tödliche Folgen

 29.10.2024

Meinung

Problemfall UNRWA

Zu nahe an der Hamas – deshalb will Israel die Arbeit des Hilfswerks einschränken. Doch Alternativen zur Versorgung der Palästinenser fehlen

von Ralf Balke  29.10.2024

Flüchtlingshilfswerk

Knesset verbietet UNRWA-Aktivitäten in Israel

Die Hintergründe zur umstrittenen Entscheidung des israelischen Parlaments

von Sabine Brandes  29.10.2024

Aschkelon

Drohne aus dem Jemen bei israelischer Küstenstadt eingeschlagen

Flugkörper aus dem Libanon und dem Jemen dringen erneut auf israelisches Gebiet vor

 29.10.2024

Geiseln

Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Ein ägyptischer Vorschlag für einen Geiseldeal existiert wohl doch nicht

 29.10.2024

Nahost

Verhandlungen in Doha über neue Initiative für Gaza-Waffenruhe

In den kommenden Tagen werden die Gespräch in Doha fortgesetzt

 28.10.2024

Knesset

Ohne Kontrolle: Neues Gesetz soll Parteienverbote einfacher machen

In der kommenden Wintersitzung des israelischen Parlaments sind mehrere umstrittene Einbringungen geplant

von Sabine Brandes  28.10.2024