Israel soll eine »gewisse Herdenimmunität« vor dem Coronavirus erreicht haben. Das meint zumindest einer der Top-Gesundheitsexperten des Landes.
Die Positivrate der Tests sinkt zusehends, am Montag lag sie bei 0,4 Prozent, gab das Gesundheitsministerium an. Das Kabinett in Jerusalem stimmte dadurch weiteren Öffnungen, vor allem für Bildungseinrichtungen, zu.
FEIERTAGE Mit bislang mehr als fünf Millionen geimpften Israelis sei die Zahl der täglichen Coronavirus-Fälle auf 97 zurückgegangen, erläuterte der Biologe Eran Segal im Fernsehkanal zwölf. Er schlussfolgere, es sei möglich, dass Israel eine gewisse Herdenimmunität erreicht habe.
Man habe trotz Öffnungen in weiten Bereichen der Wirtschaft sowie den Feiertagen Purim und Pessach keinen Anstieg an Fällen gesehen. »Ich denke, dies macht es möglich, einige der Restriktionen sofort aufzuheben.«
5,32 Millionen Israelis haben mittlerweile die erste Dosis eines Vakzins erhalten, knapp fünf Millionen bereits die zweite. Sollte Segals These bestätigt werden, könnte Israel das erste Land der Welt sein, das eine Herdenimmunität erreicht hat.
»Ich denke, dies macht es möglich, einige der Restriktionen sofort aufzuheben.«
Biologe Eran Segal
Vor allem in Schulen und Universitäten soll das Lernen wieder leichter werden. Ab sofort müssen auch die vierten Klassen nicht mehr im Wechselunterricht lernen, sondern dürfen wieder in voller Größe zusammenkommen. Die tägliche Gesundheitsbescheinigung, die Eltern unterschreiben und ihren Kindern zur Schule mitgeben mussten, fällt mit sofortiger Wirkung weg. An Hochschulen dürfen jetzt Tests und Examen mit der Präsenz aller Beteiligten stattfinden.
Draußen dürfen sich ab Wochenbeginn 100 Menschen treffen, in Innenräumen allerdings werde zunächst die Beschränkung von 20 Personen beibehalten, heißt es aus Jerusalem. Ebenso soll vorläufig die begrenzte Zahl der Reisenden weitergelten, die in Israel ankommen dürfen.
Es handelt sich um 4000 täglich. Die Regierung befürchtet nach eigenen Angaben, dass bei einer weiteren Öffnung des Landes derzeit die Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden und den Erfolg der Impfkampagne zunichtemachen könnten.
STUDIE Gleichsam wurde bekannt, dass die südafrikanische Variante des Coronavirus den Impfstoff von BioNTech/Pfizer zu einem gewissen Maß »durchbrechen« kann. Das bestätigt eine neue vorläufige Studie der Tel Aviv Universität in Zusammenarbeit mit der Krankenversicherung Clalit. 400 positiv getestete Menschen wurden dabei untersucht.
Alle hatten sich mit dem Coronavirus angesteckt, mindestens zwei Wochen nachdem sie mit der ersten oder zweiten Dosis des BioNTech-Pfizer-Vakzins geimpft worden waren. Diese Gruppe wurde mit 400 positiven Nicht-Geimpften verglichen. Die südafrikanische Variante B.1.351 wurde bei etwa einem Prozent aller positiv Getesteten gefunden.