Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will erreichen, dass die palästinensische Terrororganisation Hamas am Samstag nicht nur drei lebende Geiseln freilässt, wie dies in dem Abkommen mit den Palästinensern vorgesehen ist, sondern sechs.
Israelische Medien zitierten einen israelischen Regierungsbeamten, der ankündigte, sein Land werde nun die Einfuhr von mobilen Häusern und Baugerät nach Gaza zulassen. Diese werde auf eine »kontrollierte Art und Weise« in mehreren Phasen erfolgen. Strenge Inspektionen an der Grenze müsse es zudem geben.
Netanjahu unternehme immense Anstrengungen, um die letzten sechs lebenden Geiseln zu befreien, die laut Abkommen in der ersten Phase der Waffenstillstandsvereinbarung noch nach Hause zurückkehren sollen. Zusätzlich muss die Hamas am Donnerstag eine Überführung der Leichname von vier Geiseln möglich machen. Weiterhin ist nicht bekannt, welche der Geiseln nicht mehr am Leben sind.
Derweil wird Israel laut Außenminister Gideon Sa’ar noch diese Woche indirekte Verhandlungen über eine Umsetzung der zweiten Phase des Abkommens mit der Hamas beginnen. Ursprünglich hätten die Verhandlungen über die zweite Phase schon vor zwei Wochen stattfinden sollen.
Die zweite Phase soll eine Freilassung aller noch in Gaza befindlichen Geiseln der Palästinenser beinhalten. Im Gegenzug muss Israel erneut palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen, darunter Terroristen, die für tödliche Anschläge verantwortlich sind.
Sa’ar forderte bei einer Pressekonferenz, der Gazastreifen müsse komplett demilitarisiert werden. Israel werde kein Szenario akzeptieren, in dem Terrorgruppen in Gaza weiterhin bewaffnet seien. Auch eine Präsenz der Palästinensischen Autonomiebehörde lehnt die Regierung von Netanjahu strikt ab. Eine Übergabe der Macht von der Hamas an die PA wird laut Sa’ar nicht akzeptiert. im