Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben die Anwohner eines kleineren Gebiets im Süden des Gazastreifens vor einem neuen Militäreinsatz zur Flucht aufgefordert. Betroffen ist eine Gegend innerhalb einer humanitären Zone, wie aus der Mitteilung eines Armeesprechers hervorgeht.
Das Militär werde dort gegen Terrororganisationen vorgehen, hieß es in dem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Entsprechende Warnungen werden in der Regel durch aus Flugzeugen abgeworfene Flugblätter sowie SMS-Mitteilungen und Anrufe übermittelt.
Die Anwohner sollen sich weiter westlich begeben. Betroffen sind Menschen in einem Viertel von Khan Younis und einem Stadtteil von Deir al-Balah.
Bedrohliche Lage
Israels Armee hatte bereits mehrfach Menschen innerhalb der dortigen humanitären Zone zur Flucht aufgerufen, um dort die Hamas zu bekämpfen. Die humanitäre Zone wurde dabei zeitweise verkleinert. Israelischen Medien zufolge ist sie derzeit 42 Quadratkilometer groß, was einer Gesamtfläche von elf Prozent des Gazastreifens entspreche.
Hilfsorganisationen kritisieren immer wieder die katastrophalen Zustände in dem Gebiet, in dem sich der überwiegende Teil der Bevölkerung derzeit aufhält. Die Terroristen der Hamas, die auch diesen Krieg begannen, haben ihre eigene Bevölkerung in eine in mehrfacher Hinsicht bedrohliche Lage gebracht. Dieser Zustand dauert an.
Laufende Einsätze
Laut IDF sollen auch bereits laufende Einsätze im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah fortgesetzt werden. »Die Truppen eliminierten Dutzende bewaffneter Terroristen, zerstörten große Teile der terroristischen Infrastruktur in der Gegend und entdeckten eine große Menge an Waffen«, hieß es in einer Mitteilung.
Auch in Khan Younis dauern die Kämpfe an. »Die Truppen eliminierten mehrere Terroristen, die in dem Gebiet aktiv waren, aus dem zahlreiche Raketen auf Gemeinden im Süden Israels abgefeuert wurden«, so die IDF. Auch im Zentrum des Gazastreifens hätten Soldaten Ziele der Hamas angegriffen. dpa/ja