Zwei Monate nach Sendebeginn droht »God TV« in Israel das Aus. Die israelische Regulierungsbehörde wirft dem evangelikalen Sender vor, beim Lizenzantrag die Judenmission als eigentliche Agenda verschwiegen zu haben.
Laut Medienberichten wies sie nun an, den Sender binnen einer Woche vom Netz zu nehmen. Für missionarische Tätigkeiten gelten in Israel starke rechtliche Einschränkungen.
Eine entsprechende Mitteilung erging demnach an den Kabel-TV-Anbieter »Hot«, mit dem der in Israel unter dem Namen »Schelanu« operierende Sender einen Siebenjahresvertrag abgeschlossen hatte. Mit rund 700.000 abonnierten Haushalten gilt Hot als einer der Marktführer im Land.
Für missionarische Tätigkeiten gelten in Israel starke rechtliche Einschränkungen.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Sendelizenzen, Ascher Biton, warf dem Kabelanbieter vor, bei Beantragung der Sendelizenz irreführende Angaben gemacht zu haben. Statt wie angegeben auf Christen ziele Schelanu in Wirklichkeit auf Juden.
Christliche Inhalte für ein jüdisches Publikum auszustrahlen, verstoße nicht zwingend gegen das Gesetz, wird Biton in Medien zitiert. Verboten sei das aber das Ausstrahlen religiöser Programme, die das Potential hätten, Zuschauer »unangemessen zu beeinflussen«, sowie Proselytismus an unter 18-Jährigen ohne Einwilligung ihrer Eltern. Eine Fortführung des Programms unter der bestehenden Lizenz sei damit ausgeschlossen, erklärte er den ungewöhnlichen Schritt.
Statt wie angegeben auf Christen ziele Schelanu in Wirklichkeit auf Juden.
Der Vertreter des Senders in Israel, Ron Cantor, zeigte sich laut der Zeitung »Haaretz« enttäuscht von der Entscheidung, die auf »extremen Druck einer kleiner Gruppe« zustande gekommen sei. Er kündigte an, den Kabelanbieter Hot um Beantragung einer neuen Lizenz zu bitten.
God TV hat als erster christlicher Sender in hebräischer Sprache Ende April den Vetrieb in Israel aufgenommen. In einer Videobotschaft zu Sendebeginn erklärte Geschäftsführer Ward Simpson, Ziel sei, »das Evangelium Jesu in die Häuser und Leben und Herzen des jüdischen Volkes zu bringen«. kna