Medien

Israel entzieht evangelikalem Sender die Lizenz

Botschaft per Mattscheibe Foto: flik47

Zwei Monate nach Sendebeginn droht »God TV« in Israel das Aus. Die israelische Regulierungsbehörde wirft dem evangelikalen Sender vor, beim Lizenzantrag die Judenmission als eigentliche Agenda verschwiegen zu haben.

Laut Medienberichten wies sie nun an, den Sender binnen einer Woche vom Netz zu nehmen. Für missionarische Tätigkeiten gelten in Israel starke rechtliche Einschränkungen.

Eine entsprechende Mitteilung erging demnach an den Kabel-TV-Anbieter »Hot«, mit dem der in Israel unter dem Namen »Schelanu« operierende Sender einen Siebenjahresvertrag abgeschlossen hatte. Mit rund 700.000 abonnierten Haushalten gilt Hot als einer der Marktführer im Land.

Für missionarische Tätigkeiten gelten in Israel starke rechtliche Einschränkungen.

Der Vorsitzende des Ausschusses für Sendelizenzen, Ascher Biton, warf dem Kabelanbieter vor, bei Beantragung der Sendelizenz irreführende Angaben gemacht zu haben. Statt wie angegeben auf Christen ziele Schelanu in Wirklichkeit auf Juden.

Christliche Inhalte für ein jüdisches Publikum auszustrahlen, verstoße nicht zwingend gegen das Gesetz, wird Biton in Medien zitiert. Verboten sei das aber das Ausstrahlen religiöser Programme, die das Potential hätten, Zuschauer »unangemessen zu beeinflussen«, sowie Proselytismus an unter 18-Jährigen ohne Einwilligung ihrer Eltern. Eine Fortführung des Programms unter der bestehenden Lizenz sei damit ausgeschlossen, erklärte er den ungewöhnlichen Schritt.

Statt wie angegeben auf Christen ziele Schelanu in Wirklichkeit auf Juden.

Der Vertreter des Senders in Israel, Ron Cantor, zeigte sich laut der Zeitung »Haaretz« enttäuscht von der Entscheidung, die auf »extremen Druck einer kleiner Gruppe« zustande gekommen sei. Er kündigte an, den Kabelanbieter Hot um Beantragung einer neuen Lizenz zu bitten.

God TV hat als erster christlicher Sender in hebräischer Sprache Ende April den Vetrieb in Israel aufgenommen. In einer Videobotschaft zu Sendebeginn erklärte Geschäftsführer Ward Simpson, Ziel sei, »das Evangelium Jesu in die Häuser und Leben und Herzen des jüdischen Volkes zu bringen«. kna

Einigung zwischen Israel und Hamas

Was bedeutet das Abkommen für Israel – und was für die Hamas?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Geisel-Deal und zur Waffenruhe

von Jan-Uwe Ronneburger, Johannes Sadek, Lena Klimkeit, Torsten Holtz  15.01.2025

Gazastreifen

Hamas erklärt Abkommen zum Triumph über Israel

Die Terroristen erklärten, den Kampf gegen Israel nicht aufgeben zu wollen

 15.01.2025

Abkommen erzielt

Das sind die drei Phasen des Geisel-Deals

US-Präsident Joe Biden stellte die Details der Vereinbarung vor

 15.01.2025

Gazastreifen

Palästinenser bejubeln Waffenruhe

»Wir haben 15 Monate auf diesen Moment gewartet, heute ist ein Feiertag«, sagt eine Frau, die aus ihrer Heimat fliehen musste

 15.01.2025

Reaktionen

Israelis gehen auf die Straße – für und gegen den Deal

Eindrücke von unserer Korrespondentin Sabine Brandes aus Tel Aviv

von Sabine Brandes  15.01.2025

Gazakrieg

Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende

Der Bundeskanzler reagiert erleichtert auf eine Einigung über einen Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025

Gazakrieg

Israel bereitet sich auf Aufnahme von Geiseln vor

In der ersten Phase des Abkommens zwischen Israel und der Hamas sollen 33 Geiseln freigelassen werden

 15.01.2025

Doha

Katars Premier: Geisel-Deal wird ab Sonntag umgesetzt

Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bestätigt das Abkommen zwischen Israel und Hamas

 15.01.2025

Nahost

Geisel-Deal und Feuerpause: Finale Bestätigung steht noch aus

Nach unzähligen Anläufen zeichnet sich ein Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas ab

 15.01.2025