Israels Außenminister hat der libanesischen Terrororganisation Hisbollah eine Warnung an den Libanon übermitteln lassen. Israel Katz bat nach Angaben seines Ministeriums Heiko Maas (SPD), folgende Drohung an die Regierung in Beirut zu übermitteln: »Wenn Ihr die Aktivitäten der Hisbollah gegen Israel nicht stoppt, dann wird ganz Libanon Schaden erleiden und hart getroffen werden.«
Israel habe nicht die Absicht, die Situation weiter eskalieren zu lassen, sagte Katz laut der Mitteilung vom Montag. »Aber Israel ist bereit, weiterhin mit aller Härte auf jede Attacke zu reagieren und sieht den Staat Libanon als einzigen Verantwortlichen.« Außenminister Katz forderte laut der Mitteilung gegenüber Maas Sanktionen Deutschlands gegen die Hisbollah. Außerdem verlangte er, dass Deutschland die Hisbollah als Terrororganisation einstuft.
AUFRUF Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, Maas habe in den vergangenen Tagen sowohl mit seinem libanesischen als auch mit seinem israelischen Kollegen telefoniert. Die libanesische Regierung habe er dazu aufgefordert, mäßigend auf die Hisbollah einzuwirken.
Die Bundesregierung rufe alle Seiten dazu auf, sich an die Vorgaben der UN-Resolution 1701 zu halten. Der militärische Teil der Hisbollah sei von der EU bereits 2013 auf die Terrorliste gesetzt worden. Die Bundesregierung habe dies unterstützt. Seither beobachte die Bundesregierung die Hisbollah sehr genau und stehe dazu mit Partnern in der EU, in den USA und in Israel im Austausch.
Die Lage an Israels Grenze zum Libanon hatte sich am Sonntag gefährlich zugespitzt. Die schiitische Hisbollah-Miliz feuerte nach eigenen Angaben auf ein israelisches Militärfahrzeug bei der Ortschaft Avivim. Der Angriff sei eine Vergeltung für den Tod zweier Hisbollah-Kämpfer durch einen israelischen Angriff in Syrien.
Es habe mehrere Treffer gegeben, aber keine Opfer, teilte die israelische Armee anschließend mit. Die Armee habe das Feuer mit dem Einsatz von Artillerie und Kampfhubschraubern erwidert und Ziele im Süden des Libanons beschossen. Über Opfer auf libanesischer Seite wurde zunächst nichts bekannt. dpa/ja