Angesichts stockender Verhandlungen für eine Waffenruhe und einen Geisel-Deal macht Israel der Terrororganisation Hamas ein Angebot zur sicheren Ausreise ihres Anführers Yahya Sinwar aus dem Gazastreifen. »Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschließen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen«, sagte Israels Chefverhandler für einen Geisel-Deal, Brigadegeneral Gal Hirsch, in einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg.
»Wir wollen die Geiseln zurück. Wir wollen Entmilitarisierung, Entradikalisierung und natürlich - ein neues System zur Verwaltung von Gaza«, sagte Hirsch.
Dem Bericht zufolge hat der Sonderkoordinator von Premierminister Benjamin Netanjahu für die Rückführung der Geiseln das Angebot vor rund zwei Tagen auf den Tisch gelegt. Zu einer möglichen Reaktion äußerte Hirsch sich demnach nicht.
Der Aufenthaltsort von Sinwar ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er sich in ein einem weit verzweigten Tunnelnetz unter dem Gazastreifen aufhält.
Ein Hamas-Vertreter hatte Mitte Januar gesagt, dass die Anführer im Gazastreifen diesen nicht freiwillig verlassen werden. »Entweder Sieg oder der Märtyrertod«, sagte eine Quelle der Hamas der Deutschen Presse-Agentur in Beirut. Gaza sei ihr Land und das Blut der Anführer sei nicht wertvoller als das der Menschen.
Die Verhandlungen für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg - in denen Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar die wichtigsten Vermittler sind - und eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gefangenschaft der islamistischen Hamas treten auf der Stelle. dpa