Die drei Geiseln Doron Steinbrecher, Emily Damari und Romi Gonen wurden von der Terrororganisation Hamas ans Rote Kreuz übergeben und sind mittlerweile in Israel angekommen, wie israelische Medien berichten. Sie waren zuvor beinahe 500 Tage in den Händen der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die drei Frauen in einem Fahrzeug in Gaza von einer großen Menge umringt wurden. Bewaffnete Hamas-Mitglieder begleiteten die Frauen und drängten die Menschen zurück. Die Geiseln stiegen aus dem Fahrzeug aus.
Vom internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sollen sie einer Spezialeinheit der israelischen Armee übergeben werden. Von dort sollen die Frauen für eine erste Untersuchung zu einer Armeeeinrichtung nach Israel in Gaza-Grenznähe gebracht werden und dort ihre Mütter treffen. Per Hubschrauber sollen sie schließlich in eine Klinik bei Tel Aviv überführt werden und dort weitere Angehörige treffen.
Terroristen hatten die Frauen während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem im Gazastreifen festgehalten. Für die drei Frauen sollen später rund 90 palästinensische Häftlinge - vor allem Frauen und Minderjährige - aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.
Romi Gonen wurde vom Nova-Musikfestival nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt und dabei verletzt. Der Vater der 24-Jährigen sagte der Nachrichtenseite ynet vor der Freilassung, die Familie habe mehr als 11.000 Stunden auf diesen Moment gewartet.
Die beiden anderen Frauen wurden aus ihren Häusern im Kibbuz Kfar Aza als Geiseln entführt. Emily Damari hat neben der israelischen auch die britische Staatsbürgerschaft. Doron Steinbrecher besitzt zusätzlich die rumänische Staatsangehörigkeit.
Ihre Freilassung ist Teil eines Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas. Unter Vermittlung Katars, Ägyptens und den USA haben sich beide Parteien auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. In der Zeit sollen 33 der 98 im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln gegen 1.904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.
Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine schnelle Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner in Gaza vor, von denen nach UN-Angaben 90 Prozent unter Hunger leiden. Zudem muss sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen. ja/dpa