Mit einer internationalen Großveranstaltung begeht die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in der kommenden Woche den 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz. Staatsgäste aus mehr als 40 Ländern werden am Donnerstag in Jerusalem zum 5. Welt-Holocaust-Forum erwartet, darunter auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Nach Angaben von Yad Vashem ist es eine im Hinblick auf die Teilnahme internationaler Führungspersönlichkeiten in Israel einzigartige Gedenkveranstaltung. Deshalb sind strikte Sicherheitsvorkehrungen geplant.
Die Veranstaltung mit dem Titel »An den Holocaust erinnern, Antisemitismus bekämpfen« findet auch vor dem Hintergrund einer weltweiten Welle antisemitischer Vorfälle statt.
Außer Steinmeier nehmen laut Yad Vashem auch Russlands Präsident Wladimir Putin, US-Vizepräsident Mike Pence, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen teil. Außerdem kommen der britische Thronfolger Prinz Charles, der spanische König Felipe VI. und der niederländische König Willem-Alexander. Am Mittwochabend empfängt Israels Staatspräsident Reuven Rivlin die ranghohen Gäste zu einem feierlichen Dinner.
Polens Präsident Andrzej Duda nimmt aus Protest nicht an der Gedenkfeier in Yad Vashem teil, weil für ihn keine Rede vorgesehen war.
Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet, zumeist Juden. Soldaten der Roten Armee befreiten das Lager am 27. Januar 1945 und fanden dort unter den Häftlingen noch etwa 7000 Überlebende. Die Nazis und ihre Helfershelfer ermordeten während des Holocaust insgesamt rund sechs Millionen Juden. dpa