Die beduinische Großfamilie Ziyadna (auch al-Ziyadna) stand im Zentrum der Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023: ein Toter, vier Geiseln, ein Held. Hamzah Ziyadna ist 23 Jahre alt. Der junge beduinische Israeli ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Doch die hat er seit mehr als einem Jahr nicht gesehen. Denn Hamza ist seit dem 7. Oktober Geisel der Hamas im Gazastreifen. Die israelischen Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass er noch lebt.
Er wurde zusammen mit seinem 53-jährigen Vater Youssef Ziyadna und zwei weiteren Geschwistern verschleppt. Sein 18-jähriger Bruder Bilal und die 17-jährige Schwester Aisha wurden nach mehr als 50 Tagen Geiselhaft durch ein Abkommen zwischen der Terrororganisation und Israel freigelassen. Hamza und sein Vater arbeiteten am Morgen des 7. Oktober im Kuhstall des Kibbuz Holit. Auch Bilal und Aisha hielten sich dort auf. Die Familie lebt in der Beduinenstadt Rahat.
Angst um die Geiseln
Nach der Freilassung der beiden jüngeren Geschwister berichtete Bilal, dass die Terroristen ihn und seine Familienmitglieder entführt hätten, obwohl sie wussten, dass sie Muslime sind. Er habe Angst um alle Geiseln, die noch dort sind. »Ich spüre und weiß, was sie durchmachen.«
Ein Onkel der Teenager, Abdul Ziyadna, hatte in der Nacht vor den Hamas-Massakern am Strand von Zikim gecampt. Die Terroristen durchsiebten den schlafenden Mann mit Kugeln. Er war 29 Jahre alt, als er starb.
Ein anderer Verwandter, der Minibusfahrer Yosef Ziyadna, sollte am Nachmittag des 7. Oktober einige junge Frauen vom Nova-Festival abholen. Durch ihre Anrufe wusste der 49-Jährige, in welcher Gefahr sie sich befanden, raste zum Festivalort, packte 31 Menschen in seinen 14-Sitzer und flüchtete durch die Sanddünen, die er gut kannte. Er wich schwer bewaffneten Terroristen aus und zeigte damit auch anderen Festivalbesuchern den Weg in die Sicherheit. Yosef Ziyadna wurde von Präsident Isaac Herzog mit der Heldenmedaille Israels ausgezeichnet – und wartet jetzt darauf, dass Hamzah und Youssef endlich nach Hause kommen.