Nahost-Konflikt

IKRK-Chefin Spoljaric fordert die bedingungslose Freilassung der Geiseln

Israelische Ärzte protestieren vor dem Sitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Jerusalem für die Freilassung der Geiseln Foto: Flash90 2023

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bemüht sich rund um die Uhr um die Freilassung weiterer von Terroristen aus Israel in den Gazastreifen verschleppter Geiseln. Sie stehe in ständigem Kontakt mit der Regierung Israels und der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation Hamas, sagte IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric am Dienstag in Genf. Geiselnahmen verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht, das das IKRK aufrechterhalten soll. Sie verlangte die bedingungslose Freilassung. Sie stellte klar: »Wir verhandeln nicht. Wir sind nicht an politischen Diskussionen beteiligt.«

Einer Freilassung müsse eine Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien vorausgehen, sagte Spoljaric. Das IKRK stehe bereit, um wie bei den bereits freigelassenen 109 Geiseln die Übergabe zu organisieren. Das seien komplexe und lebensgefährliche Einsätze. Sie verwahrte sich gegen Berichte, in denen der IKRK-Einsatz herablassend als »Taxi-Dienst« für die Geiseln bezeichnet wurde.

 »Wir verhandeln nicht.«

Spoljaric kehrte gerade von einer Reise unter anderem nach Gaza, Tel Aviv und Doha an den Sitz des IKRK in Genf zurück. In Doha sprach sie mit der Hamas-Spitze. Diese Gespräche seien stets konkret und detailliert, sagte sie. Das IKRK sei strikt neutral, Gespräche stets vertraulich, deshalb wollte sie zu dem Inhalt keine Angaben machen.

Ihre Teams in Gaza hätten keinen Zugang zu den verbliebenen rund 130 Menschen in der Gewalt der Hamas und anderer terroristischer Gruppen. Sie hätten auch keine Medikamente für sie weiterleiten können.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte Spoljaric in Tel Aviv aufgefordert, öffentlichen Druck auf die Hamas zu machen. »Öffentliche Anklagen sind kein Werkzeug, dass sich als effektiv erwiesen hat«, sagte sie dazu. »Unsere Neutralität aufzugeben und zu öffentliche Anklagen überzugehen, würde uns irrelevant machen.« dpa

Israel

Raketenangriff aus Gaza

Vier einfliegende Raketen werden registriert und zum Teil abgefangen

 11.12.2024

Gazastreifen

Terror-Vorwürfe: World Central Kitchen entlässt 62 Mitarbeiter

Die NGO kümmert sich um die Lebensmittelversorgung in Gaza. Der israelischen Regierung zufolge sollen einige Beschäftigte Verbindungen zu Terrororganisationen haben

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024

Nahost

Israel warnt die neuen Machthaber in Syrien

Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Assad zerstört Israel militärische Fähigkeiten des Nachbarlandes. Regierungschef Netanjahu warnt die Rebellen. Wie geht es mit Syrien weiter?

von Lars Nicolaysen  11.12.2024

Sicherheit

Israel: Haben syrische Kriegsmarine versenkt

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad durch Rebellen will Premier Netanjahu kein Risiko eingehen. Vorsorglich zerstört Israel deshalb die militärischen Fähigkeiten des Nachbarlandes

von Jan-Uwe Ronneburger  10.12.2024

Archäologie

Israelische Forscher finden Hinweis auf steinzeitliche Anbetung

Ein gravierter Stein aus der Altsteinzeit, gefunden im tiefsten Inneren einer Höhle in Nordisrael, könnte nach Forscherangaben der früheste Nachweis der Region für kollektive rituelle Handlungen sein

 10.12.2024

Nahost

Jerusalem: Berichte über israelische Panzer nahe Damaskus sind falsch

Israel hat Truppen in eine Pufferzone zwischen den Golanhöhen und Syrien verlegt - zur Verteidigung der Grenze. Weiter sollen sie jedoch nicht vorgedrungen sein

 10.12.2024

Meinung

Der Papst und sein einseitiges Mitgefühl für Judenfeinde

Das Jesus-Kind in ein Palästinensertuch einzuwickeln zeigt, dass der Vatikan seine Tradition verleugnet, um im Nahostkonflikt Partei zu ergreifen

von Maria Ossowski  10.12.2024

Meinung

Amnesty, Israel und die »Untermenschen«

Die Verleumdung Israels durch die Menschenrechtsorganisation ist einmal mehr beispiellos. Ein Kommentar von Wolf J. Reuter

von Wolf J. Reuter  10.12.2024