Der Jeschiwastudent Aryeh Schupak, der am Mittwoch bei einem Terroranschlag in Jerusalem getötet wurde, ist am Nachmittag beigesetzt worden. Hunderte von Menschen nahmen Abschied von dem israelisch-kanadischen Teenager, der von seinen Lehrern als »charmant und sanft« beschrieben wurde.
Familie, Freunde und andere drängten sich auf dem Givat-Shaul-Friedhof, um gemeinsam um den 16-Jährigen zu trauern, der Stunden zuvor Opfer eines vermutlich palästinensischen Bombenanschlags an einer nur wenige Schritte entfernten Bushaltestelle geworden war.
»Ich möchte mich nur von meinem Sohn Aryeh verabschieden und mich bei ihm für etwas entschuldigen, das ich getan oder nicht getan habe«, sagte sein Vater, Moshe Schupak, den Trauernden auf Englisch mit russischem Akzent, während er die Tränen unterdrückte.
»Mir fällt nur eines ein – dass es Dinge gibt, die wichtig sind, und Dinge, die es nicht sind. Man sollte jede Minute mit seinem Kind und der Familie zu schätzen wissen.«
»Die ganze Schule ist in tiefer Trauer versunken.«
Ein Lehrer der Jeschiwa, Shlomo Benjamin, beschrieb seinen Schüler als einen »charmanten Jungen, der sanft war und von allen geliebt wurde. Es ist sehr schwer für seine Freunde. Die ganze Schule ist in tiefer Trauer versunken«.
Schupak war auf dem Weg zu der Schule in Moshav Beit Meir, als ein an einer Bushaltestelle in der Nähe des Westeingangs von Jerusalem platzierter Sprengsatz explodierte und ihn tötete. Weitere 22 Menschen wurden bei dem Bombenanschlag und kurze Zeit später durch eine weitere Explosion an einer Bushaltestelle in der Nähe von Ramot verletzt, darunter ein Freund von Schupak, der mit ihm zur Schule gefahren war.
Rabbi Naftali Schreiber, Leiter der Jeschiwa, an der Schupak studierte, sagte, der Teenager habe erwogen, am Mittwoch zu Hause zu bleiben, nachdem er sich am Morgen unwohl gefühlt habe. »Aber er kam darüber hinweg, stand auf und beschloss, zum Lernen zu kommen.«
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau twitterte, er sei »unglaublich traurig«, von Schupaks Tod zu hören. »Ich sende seiner Familie und seinen Freunden mein tiefstes Beileid«, fügte Trudeau hinzu und erklärte, »dass Kanada diese Gewalt auf das Schärfste verurteilt«.
Die Europäische Union erklärte, sie verurteile den Terroranschlag auf das Schärfste. »Wir sprechen den Familien der Opfer unser tiefstes Beileid aus und wünschen allen Verletzten eine schnelle Genesung«, heißt es in einer Erklärung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD).
Die EU fügte hinzu, sie sei »besorgt über die gefährliche Eskalation der Gewalt in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten« und betonte, dass sie sich entschieden dem Kampf gegen den Terrorismus verschrieben habe.
Sigal Bar Zvi, Leiter der Polizeieinsatzabteilung, erklärte, dass die Sprengladungen sehr stark und von »hoher Qualität« gewesen seien. »Wir sind Zeugen einer Reihe von Terroranschlägen, hauptsächlich im palästinensischen Westjordanland und jetzt in Jerusalem. Es ist klar, dass die Absicht besteht, die Widerstandsfähigkeit und Moral der Öffentlichkeit zu schädigen.«
»Die Leiche von Tiran zurückzubringen, was das Mindeste, was wir tun konnten, um seiner Familie etwas Trost zu geben.«
scheidender premier yair lapid
Am Abend wurde auch der Leichnam von Tiran Fero, einem Drusen aus Daliyat al-Karmel, an seine Familie zurückgegeben. Der fast 18-Jährige war am Dienstag bei einem Verkehrsunfall in der Palästinenserstadt Dschenin lebensgefährlich verletzt worden. Anschließend sei er nach Angaben seines Onkels, der vor Ort war, von bewaffneten palästinensischen Extremisten aus dem Krankenhaus entführt worden und gestorben. Die Täter hatten angeblich angenommen, dass es sich bei Fero um einen Soldaten handelte.
Ministerpräsident Yair Lapid sprach Feros Familie und der gesamten drusischen Gemeinschaft sein Beileid »für Tirans tragischen Tod aus, der heute seinen 18. Geburtstag hätte feiern sollen«.
KREIS Er fügte hinzu, dass die Rückgabe der Leiche von Tiran »das Mindeste war, was getan werden konnte, um seiner Familie etwas Trost zu bringen«, und dankte allen, die daran beteiligt waren, »diesen traurigen Kreis in den letzten 24 Stunden zu schließen«.
Während die Terrororganisationen im Gazastreifen, Hamas und der Islamische Dschihad, die Anschläge in Jerusalem lobten, hat bislang niemand die Verantwortung übernommen. Derzeit durchkämmen Sicherheitsexperten und Ermittler die ganze Stadt auf der Suche nach Hinweisen.