Terror

»Ich habe keinen Hass«

Leo Dee gab die Organe seiner Frau frei. Foto: Flash90

»Lucy lag sehr an friedlichen Beziehungen zu unseren Nachbarn, sie wäre stolz gewesen.« Diese Worte sagte Rabbi Leo Dee, der Ehemann und Vater der israelischen Frauen, die am 7. April bei einem Terroranschlag im palästinensischen Westjor­danland getötet wurden, in einem Interview, nachdem er die Organe seiner Frau gespendet hatte. Unter anderem an einen arabischen Patienten.

Seine beiden Töchter Maia (20) und Rina (15) waren sofort gestorben, nachdem vermutlich palästinensische Terroristen auf das Fahrzeug der Frauen gefeuert hatten. Die 48-jährige Lucy starb drei Tage später im Krankenhaus. Die israelische Armee sucht noch immer nach dem oder den Tätern des Angriffs, bisher ohne Erfolg.

härte »Ich habe keinen Hass auf die Terroristen«, sagte Dee in einem Interview des Kanals 12. »Ich möchte natürlich, dass sie gefangen genommen und mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden, die sie verdienen.« Vor allem wolle er, dass sie daran gehindert werden, so etwas jemals wieder zu tun. »Nichts wird unsere geliebte Lucy, Maia und Rena zurückbringen.«

Die siebenköpfige Familie war 2014 aus Großbritannien nach Israel eingewandert und lebt in der jüdischen Siedlung Efrat im Westjordanland. Die Organe von Lucy Dee seien Stunden vor ihrer Beerdigung transplantiert worden und hätten fünf Menschen das Leben gerettet, teilte das nationale Transplantationszentrum mit.

halachot »Als die Ärzte uns mitteilten, dass Lucy hirntot war und sich auch in einem Zustand befand, in dem sie ihre Organe spenden konnte, brachte ich die Familie zusammen. Wir beschlossen, die Organe zu spenden.« Die rabbinische Autorität habe die Halachot überprüft und erklärt, dass es in ihrem Zustand vollkommen akzeptabel sei, »eigentlich eine Mizwa«.

Ärzte, die an der Entnahme und Transplantation der Organe beteiligt waren, lobten die Familie Dee. Der Direktor der Abteilung für Transplantationen, Eviatar Nesher, sagte, dass er, obwohl er viele Jahre lang solche Operationen durchgeführt habe, von der Stärke der Familie sehr bewegt sei. »Ihre Großzügigkeit ist angesichts einer so schrecklichen Tragödie unglaublich.«

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025

Geisel-Deal

»Ein Schimmer der Hoffnung, aber wir bleiben vorsichtig«

In Doha sollen heute wohl letzte offene Fragen geklärt werden, während immer mehr Details über den möglichen Deal zwischen Israel und Hamas bekannt werden

 14.01.2025

7. Oktober

Einigung auf Geisel-Deal zum Greifen nahe 

Ein Drei-Stufen-Plan sieht Medien zufolge die Freilassung von Geiseln sowie palästinensischen Häftlingen vor. Das Weiße Haus gibt sich optimistisch, dass bald ein Deal stehen könnte

von Julia Naue  13.01.2025 Aktualisiert