Dokumentation

»Ich habe euch noch so viel zu erzählen«

Yarden Bibas, Witwer von Shiri und Vater von Ariel und Kfir, spricht am Grab. Foto: Screenshot

Mi Amor!

Ich erinnere mich noch daran, wie ich zum ersten Mal »Mi Amor« zu dir gesagt habe. Das war ganz am Anfang unserer Beziehung. Du hast mir gesagt, ich solle dich nur dann so nennen, wenn ich mir ganz sicher sei, dass ich dich liebe, und es nicht nur so dahin sagen.

Ich habe es damals nicht gesagt, damit du denkst, ich müsste mich beeilen, um »Ich liebe dich« zu sagen.

Shiri, ich gestehe dir, dass ich dich schon damals geliebt habe, als ich »Mi Amor« sagte.

Shiri, ich liebe dich und werde dich immer lieben. Shiri, du bist alles für mich. Du bist die beste Ehefrau und Mutter, die es geben kann. Shiri, du bist meine beste Freundin.

Mischmisch, wer wird mir jetzt bei meinen Entscheidungen helfen? Wie soll ich ohne dich Entscheidungen treffen? Erinnerst du dich an unsere letzte gemeinsame Entscheidung?

Im Schutzraum fragte ich, ob wir kämpfen oder uns ergeben sollten. Du sagtest kämpfen, also kämpfte ich.

Shiri, es tut mir leid, dass ich euch nicht beschützen konnte. Wenn ich gewusst hätte, was passieren würde, hätte ich nicht geschossen.

Ich denke an alles, was wir zusammen durchgemacht haben – es gibt so viele schöne Erinnerungen.

Ich erinnere mich an die Geburt von Ariel und von Kfir. Ich erinnere mich an die Tage, an denen wir zu Hause oder in einem Café saßen, nur wir beide, und stundenlang über Gott und die Welt redeten. Es war wunderbar. Ich vermisse diese Zeiten sehr. Deine Anwesenheit wird sehr vermisst.

Ich möchte dir von all dem erzählen, was in der Welt und hier in Israel passiert. Shiri, jeder kennt und liebt uns. Du kannst dir nicht vorstellen, wie surreal dieser ganze Wahnsinn ist.

Shiri, die Leute sagen mir, dass sie immer an meiner Seite sein werden. Aber das ist kein Ersatz für dich. Also bitte bleib in meiner Nähe, geh nicht zu weit weg.

Shiri, so nah wie jetzt war ich dir seit dem 7. Oktober nicht mehr, und ich kann dich weder küssen noch umarmen. Es bricht mir das Herz.

Shiri, bitte wache über mich. Beschütze mich vor schlechten Entscheidungen. Schütze mich vor schädlichen Dingen und vor mir selbst. Beschütze mich, damit ich nicht in der Dunkelheit versinke.

Mischmisch, ich liebe dich!

»Ariel, ich hoffe, du bist mir nicht böse, weil ich dich nicht richtig beschützt habe«

Tschuki, Ariel!

Du hast mich zum Vater gemacht. Du hast uns zu einer Familie gemacht.

Du hast mir beigebracht, was im Leben wirklich zählt und was Verantwortung bedeutet.

An dem Tag, an dem du geboren wurdest, bin ich auf einen Schlag erwachsen geworden. Du hast mir so viel über mich selbst beigebracht, und dafür möchte ich dir danken. Danke, mein Lieber.

Ariel, ich hoffe, du bist mir nicht böse, weil ich dich nicht richtig beschützt habe und nicht für dich da war. Ich hoffe, du weißt, dass ich jeden Tag, jede Minute an dich gedacht habe.

Ich hoffe, du genießt das Paradies. Ich bin sicher, dass du alle Engel mit deinen albernen Witzen und Nachahmungen zum Lachen bringst. Ich hoffe, es gibt viele Schmetterlinge, die du beobachten kannst, so wie du es bei unseren Picknicks getan hast.

Tschuki, sei vorsichtig, wenn du von deiner Wolke herunterkletterst, damit du nicht auf Toni trittst.

Bringe Kfir all deine Imitationen bei und bringe dort oben alle zum Lachen.

Ariel, ich liebe dich »am meisten auf der Welt, immer auf der Welt«, wie du uns immer gesagt hast.

»Kfir, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt«

Pupik, Kfir!

Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Familie noch perfekter sein könnte. Und dann kamst du. Du hast sie noch perfekter gemacht.

Ich erinnere mich an deine Geburt. Ich erinnere mich daran, wie die Hebamme während der Entbindung plötzlich alles unterbrach – wir hatten Angst und dachten, dass etwas nicht stimmte. Aber sie wollte uns nur sagen, dass wir noch einen Rotschopf bekommen hatten. Mama und ich haben gelacht und uns gefreut.

Du hast noch mehr Licht und Glück in unser kleines Zuhause gebracht. Du kamst mit deinem süßen, bezaubernden Lachen und Lächeln, und ich war sofort hin und weg!

Es war unmöglich, nicht die ganze Zeit an dir zu knabbern.

Kfir, es tut mir leid, dass ich dich nicht besser beschützt habe. Aber du sollst wissen, dass ich dich von ganzem Herzen liebe und dich schrecklich vermisse.

Ich vermisse es, an dir zu knabbern und dein Lachen zu hören.

Ich vermisse unsere morgendlichen Spiele, bei denen Mama mich bat, auf dich aufzupassen, bevor ich zur Arbeit ging. Ich habe diese kleinen Momente so sehr geschätzt, und ich vermisse sie jetzt mehr denn je!

Kfir, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, mehr als alles andere auf der Welt!

Ich habe euch noch so viel zu erzählen, aber das hebe ich mir für später auf, wenn wir allein sind.

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