Israels Außenminister Israel Katz hofft, dass der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn bei der Parlamentswahl am 12. Dezember nicht gewinnt. Er verwies dabei auf die Antisemitismusvorwürfe gegen Corbyn und seine Partei. »Ich werde mich nicht in interne Wahlen einmischen, aber ich hoffe, dass er nicht gewählt wird, mit diesem ganzen Antisemitismus«, sagte Katz dem Armeesender am Donnerstag. »Ich hoffe, dass die andere Seite gewinnt.«
Seit Corbyns Wahl zum Labour-Chef 2015 wurden immer wieder Antisemitismusvorwürfe gegen ihn und seine Partei laut. Im Jahr 2018 räumte Corbyn ein, dass Disziplinarverfahren gegen antisemitische Parteimitglieder zu langsam und zaghaft betrieben worden seien. Seit 2017 verließen laut »The Times« 13 Abgeordnete die Labour-Partei, unter anderem aus Kritik am Umgang mit antisemitischen Tendenzen.
Ein Großteil der britischen Juden (87 Prozent) hält ihn einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Survation zufolge selbst für antisemitisch. Die knappe Hälfte erwägt demnach ernsthaft, Großbritannien zu verlassen, sollte Corbyn zum Premierminister gewählt werden.
Kritiker werfen dem 70-Jährigen auch eine einseitige Unterstützung der Palästinenser im Nahostkonflikt vor. Noch bevor er Labour-Chef wurde, bezeichnete er laut britischen Medien die im Gazastreifen herrschende Hamas, die unter anderem von der EU als Terrororganisation eingestuft wird, als »Freunde«. Später entschuldigte er sich dafür. dpa