Jerusalem

»Höher, weiter, stärker«

Die 19. Maccabiah unter dem Motto »Höher, weiter, stärker« ist gestern Abend in Jerusalem eröffnet worden. Rund 36.000 Zuschauer, darunter zahlreiche Angehörige der teilnehmenden Sportler, sahen einen farbenfrohen, fröhlichen Auftakt.

Noch bevor irgendwelche sportlichen Rekorde aufgestellt werden konnten, sind es bereits jetzt Spiele der Superlativen und der Premieren. Zum einen ist es die größte Maccabiah seit ihrer Gründung im Jahr 1932. Rund 9000 Sportler aus mehr als 80 Ländern nehmen teil. Darunter sind 20 Nationen, unter anderem Kuba, Armenien, El Salvador und die Mongolei zum ersten Mal überhaupt am Start. Auch sieben Sportarten sind neu vertreten, zum Beispiel Handball, Badminton, Eishockey und sogar Bridge.

symbol Zum ersten Mal nach zwölf Jahren fand die Eröffnungs – und Abschlussfeier wieder im Jerusalemer Teddy-Kollek-Stadion statt. »Jerusalem als Hauptstadt unseres Landes und Wiege unseres Glaubens ist der richtige Platz für die Maccabiah«, betonte Bürgermeister Nir Barkat. Auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstrich die symbolische und politische Bedeutung der Entscheidung, die Stadt als Gastgeber der Sportveranstaltung zu wählen.

Jerusalem habe jahrelang auf die Entscheidung gewartet, erklärte Netanjahu. »Dieses Jahr nun hat es endlich geklappt: Wir sind eine Familie, ein Volk, und wir gehören alle zu Israel.« Der Premier, der mit seiner Frau Sara neben Jair Hamburger, dem Vorsitzenden des Makkabi-Weltverbandes, saß, ermunterte die Sportler, Teil der zionistischen Idee zu werden und Alija zu machen.

Der Bereich um das Stadion war von Sicherheitskräften weiträumig abgesperrt. Wer Staus und lange Wartezeiten zum Parkplatz vermeiden wollte und mit dem Zug von Tel Aviv kam, musste langwierige Sicherheitskontrollen in Kauf nehmen. Die Laune der Zuschauer, sehr viele aus den USA und Australien, verdarb das aber nicht. Sie kamen mit ihren Landesfahnen, buntbemalten Gesichtern und mit zum Teil verrückten Verkleidungen zur Feier. Um Punkt 20.30 Uhr begann dann die rund dreistündige Show, durch die unter anderen die in Israel populären Sänger Michael Harpaz und Miri Nevo führten.

Insel Die deutsche Delegation mit rund 200 Teilnehmern war am Nachmittag aus allen Richtungen des Landes angereist. Die ersten Athleten hatten sich bereits gegen 17 Uhr im Stadion eingefunden und konnten dort in angenehmer Atmosphäre auf den großen Moment warten. »Es waren Zelte mit Teppichen und Sitzkissen aufgebaut. Dort konnte sich jedes Team eine Art Insel bauen«, berichtete Maria Pinzger, die für die Öffentlichkeitsarbeit für Makkabi Deutschland zuständig ist.

Gegen 20 Uhr stellten sich die einzelnen Delegationen für den Einmarsch ins Stadion auf. Usbekistan marschierte als Erster ein, es folgten Österreich, Australien und dann die Argentinier, die zum Teil in schicken Kostümen Tango tanzten. Allen Nationen vorneweg ging jeweils ein Mitglied der sozialistischen Jugendbewegung Hashomer Hatzair. Dann folgten die Fahnenträger und das jeweilige Team.

Für die deutsche Delegation, die schwarze Hosen, rote Shirts und gelbe Mützen trug, schwang die Hockeyspielerin Rebecca Landshut die Deutschlandfahne, der Golfspieler Leo Friedman die von Makkabi Deutschland. »Der Einmarsch«, beobachtete Maria Pinzger, »war selbst für unsere alten Maccabiah-Hasen sehr bewegend«. Bedauerlich war indessen, dass der Stadionsprecher die einzelnen Teams nicht vorstellte.

Trikottausch Die Show – ein buntes Spektakel mit Feuerwerk, Gesang und Tanz – kam dagegen bei den Sportlern gut an. Einen umjubelnden Auftritt hatten die amerikanische Sängerin Carly Rose Sonenclar und die Gewinnerin der israelischen Castingshow »Voice of Israel«, Kathleen Reiter. Nur die Reden auf Hebräisch seien etwas zu lang gewesen, bilanzierte das deutsche Team. Manche nutzten derweil die Gelegenheit zum Trikottausch. So verließen einige mit dem deutschen Dress ihre Sitzplätze und kamen mit mexikanischen, südafrikanischen und anderen Trikots wieder zurück.

Kurz nach 23 Uhr brachte der israelische Olympiateilnehmer Arik Ze’evi die Fackel ins Stadion, die zuvor noch auf dem Makkabi-Gelände in Ramat Gan gewesen war. Die Goldmedaillengewinnerin von London, Aly Raisman, entzündete schließlich das Feuer und wurde dabei von Sänger und Komponist Rami Kleinstein mit dem Lied Esh (Feuer) begleitet. Dann wurde das Stadion in rotes und blaues Licht getaucht – und überall gingen kleine Feuerwerke los. Die 19. Maccabiah ist eröffnet.

Nahost

Raketenangriff der Hisbollah: Zwei Tote in Naharija

Die Lage am Mittwoch

 13.11.2024

Kiel

»Eckpfeiler für Israels Sicherheit«

Die »Drakon« ist bereits das sechste in Deutschland gebaute U-Boot für Israels Marine - jetzt fand die Schiffstaufe statt

 13.11.2024

Gaza

Neues Video von Geisel veröffentlicht

Die Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad im Gazastreifen setzt die psychologische Kriegsführung fort. Es ist das dritte Video vom verschleppten Sasha Trupanov

 13.11.2024

Jerusalem

Netanjahu muss trotz Krieg in Korruptionsprozess gegen ihn aussagen

Das Gericht lehnt einen Aufschub ab

 13.11.2024

Israel

Israels Armee schickt Tausenden Charedim Einberufungen

Die jahrzehntelange Befreiung der Ultraorthodoxen vom Wehrdienst gilt nicht mehr

 13.11.2024

Washington D.C.

Trump will Huckabee zum Botschafter in Israel ernennen

Der künftige US-Präsident bezeichnete den 69-jährigen als einen »großartigen Staatsdiener«, der Israel und das israelische Volk liebe. Huckabee werde »unermüdlich daran arbeiten, den Frieden im Nahen Osten herbeizuführen«

 13.11.2024

Nahost

Israels Regierungschef wendet sich mit ganz besonderer Botschaft an die iranische Bevölkerung

Ende September hatte sich Benjamin Netanjahu schon einmal in einer Ansprache an die iranische Bevölkerung gewandt

von Cindy Riechau  12.11.2024

Israel

Bericht: Ermüdungserscheinungen bei Soldaten

Noch nie seit der Staatsgründung mussten die IDF so lange kämpfen. Das hat Folgen

 12.11.2024

Nahost

Israels Außenminister spricht sich für Angriff auf iranische Atomanlagen aus

Die Hintergründe

 12.11.2024