Coronavirus

Hilft Sonnenbaden gegen Covid-19?

Israelis sollten gerade in der Corona-Pandemie an den Strand dürfen, sagt die Forscherin Milana Frenkel-Morgenstern. Foto: Copyright (c) Flash 90 2020

Es ist eine Nachricht, die aufhorchen lässt: Die israelische Ärztin Milana Frenkel-Morgenstern ist – nachdem sie mit ihren Kollegen eine groß angelegte Studie durchgeführt hat – davon überzeugt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Vitamin-D-Gehalt im Blut eines Menschen und seiner Anfälligkeit für eine Infektion mit dem Coronavirus.

Das Blut von 7800 Israelis hat die Medizinerin von der Bar-Ilan-Universität und ihr Team untersucht. Zehn Prozent der Probanden hatten sich mit dem Coronavirus angesteckt, die übrigen nicht. In ihrer Studie fand die Forscherin heraus, dass Personen, die negativ auf den neuartigen Erreger getestet wurden, ein signifikant höheres Vitamin-D-Niveau aufwiesen als jene, die sich infiziert hatten.

GRENZWERT Die Corona-Infizierten kamen auf einen durchschnittlichen Wert von 19 Nanogramm Vitamin D pro Mililiter Blut, die nicht Infizierten dagegen auf 21 Nanogramm. Bei Personen, die wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, wurde im Durchschnitt sogar nur ein Wert von 17 Nanogramm des Vitamins im Blut festgestellt. Als ausreichend wird generell ein Wert von 20 Nanogramm angesehen.

Laut Studie erkranken Menschen über 50 Jahren, die an einer Insuffizienz mit dem Vitamin leiden, doppelt so häufig an Covid-19 als jene mit ausreichenden Werten.

Frenkel-Morgensterns Studie wurde vor ein paar Tagen in der Fachzeitschrift »FEBS Journal« veröffentlicht. Demnach erkranken Menschen über 50 Jahren, die an einer Insuffizienz mit dem Vitamin leiden, doppelt so häufig an Covid-19 als jene mit ausreichenden Werten. Auch in der jüngeren Altersgruppe liegt die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Erkrankung bei Vitamin-D-Mangel demnach immer noch um 45 Prozent höher, schlussfolgert die israelische Medizinerin.

VITAMINDEFIZIENZ Auch eine deutsche Studie kam vor Kurzem zu ähnlichen Ergebnissen. Es wird geschätzt, dass weltweit rund eine Milliarde Menschen an Vitamin-D-Defizienz leiden. Bei ihnen sind die Werte deutlich zu niedrig. Sogar rund die Hälfte der Weltbevölkerung hat zu wenig Vitamin D im Blut – man nennt das eine sogenannte Insuffizienz. In Israel betrifft das sogar mehr als zwei Drittel der Einwohner.

Für Frenkel-Morgenstern ist klar, dass Vitamin D zwar nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützt, der Stoff allerdings dem körpereigenen Immunsystem hilft, gegen den Ausbruch von Covid-19 anzukämpfen. Die Medizinerin hält es daher gerade in der aktuellen Pandemie für angezeigt, die Vitamin-D-Werte der Menschen nach oben zu schrauben.

Für Frenkel-Morgenstern ist die beste Vorbeugemaßnahme, ins Freie zu gehen und Sonne zu tanken.

Dem könnte ausgerechnet die Tendenz der Politik in vielen Ländern entgegenstehen, bei einem Anstieg an Neuinfektionen weitreichende Ausgangssperren zu verhängen. Denn besonders viel Vitamin D wird vom Körper dann produziert, wenn Menschen direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

STRÄNDE »Wenn die Leute den ganzen Tag zu Hause oder im Auto sitzen und nicht der Sonne ausgesetzt sind, zum Beispiel am Strand, dann ist das ein Problem«, sagte sie der »Times of Israel«. Für Frenkel-Morgenstern ist die beste Vorbeugemaßnahme, ins Freie zu gehen und Sonne zu tanken: »Deswegen ist es auch wichtig, bei ein bei einem künftigen Lockdown nicht die Strände zu schließen.«

Ob sie damit bei der israelischen Regierung Gehör findet, ist noch nicht klar. Andere Mediziner warnen allerdings vor verfrühter Euphorie. Ein Wundermittel gegen das Coronavirus sei Vitamin D sicher nicht, erklärte die Forscherin Ella Sklan von der Universität Tel Aviv.

Gazastreifen

Psychoterror mit »toten« Geiseln

Die Hamas behauptet, eine verschleppte Israelin sei bei Luftangriff der IDF ums Leben gekommen

von Sabine Brandes  25.11.2024

Nahost

Stehen Israel und Hisbollah kurz Waffenstillstand?

Israelischer Premier soll nach Gespräch mit Sondergesandtem der USA vorläufige Zustimmung signalisiert haben

von Sabine Brandes  25.11.2024

Nahost

Israel stimmt Waffenruhe mit Hisbollah weitgehend zu

Die Lage am Montagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.11.2024

Krieg

Hisbollah feuert etwa 240 Raketen auf Israel ab – mehrere Verletzte

Seit den frühen Morgenstunden gab es in zahlreichen Regionen des Nordens und in Tel Aviv Raketenalarm

 24.11.2024

München

Markus Söder übt scharfe Kritik am Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

»Das Gericht hat sich massiv selbst beschädigt«, betont der CSU-Politiker - und gab eine klare Antwort auf die Frage, ob Netanjahu auf deutschem Boden verhaftet werden sollte

 24.11.2024

Medien

Bericht: Israelische Regierung boykottiert Zeitung »Haaretz«

Medienminister kritisiert Verleger Schocken, weil er der Regierung »Apartheid« vorwirft

 24.11.2024

Vereinigte Arabische Emirate

Dubai: Vermisster Chabad-Rabbiner tot aufgefunden

Israelischen Sicherheitskreisen zufolge gibt es Hinweise, dass der Iran für die Tat verantwortlich ist

 24.11.2024 Aktualisiert

Vereinte Arabische Emirate

Chabad-Rabbiner in Dubai vermisst

Berichten zufolge könnte der Rabbiner durch den Iran entführt oder ermordet worden sein

 24.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024