Während Israel bereits den vierten Tag gegen die Feuer kämpft, die in verschiedenen Orten des Landes ausgebrochen sind, kommt immer mehr Hilfe in den betroffenen Gebieten an. Auch die Nachbarn beteiligen sich mittlerweile an der Brandbekämpfung: Ägypten sandte zwei Feuerwehr-Helikopter, Jordanien Löschzüge, und auch die Palästinensische Autonomiebehörde reiht sich in die Reihe der Helfer ein. Die israelische Regierung nahm alle Angebote dankbar an. Am Freitagabend soll der Supertanker aus den USA eintreffen.
In Beit Meir in den Bergen in der Nähe Jerusalems brannten in der Nacht zum Freitag zehn Häuser nieder, Menschen wurden nicht verletzt. Die Feuerwehr gab an, dass 35 Einheiten, darunter zwei Löschflugzeuge aus Kroatien und vier palästinensische Teams, die Feuer in der Großstadt Haifa weitgehend unter Kontrolle gebracht hätten. Sie könnten jedoch durch die starken trockenen Winde jederzeit wieder angefacht werden.
panik Zehntausende Menschen hatten am Donnerstag ihre Häuser vorläufig verlassen müssen. Bei einigen Menschen brach Panik aus, als sie die Flammen in nächster Nähe lodern sahen. Mehrere Bewohner eines Altenheimes mussten wegen Schock behandelt werden. Teams der Stadtverwaltung verteilten Sandwiches und warme Getränke an die Menschen, die in der kühlen Nacht in den zur Verfügung gestellten öffentlichen Gebäuden eintrafen.
Rund 40 Wohngebäude in der Stadt sind stark beschädigt oder zerstört worden. Lediglich im Stadtviertel Denja konnten die Bewohner am Freitagmittag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
brandstiftung Zwölf Menschen sind wegen des Verdachts der Brandstiftung in Gewahrsam genommen worden. In der nördlichen Kleinstadt Zichron Yaakov und in Beit Meir bei Jerusalem sollen Kanister mit Brandbeschleunigern gefunden worden sein.
Sicherheitsminister Gilad Erdan erklärte dazu im Armeeradio: »Wir konzentrieren uns im Moment darauf, Leben zu retten, und haben keine Zeit, eine komplette Untersuchung aller Vorfälle durchzuführen, doch die Feuerwehr hat große Erfahrung – und Konsens ist, dass es Brandstiftung war.«
Das Umweltministerium lässt derzeit überall im Land die Luftqualität testen. In vielen Orten wurde dazu aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Kinder, Kranke und Schwangere sollten sich am besten nicht nach draußen begeben, weil die Luft durch Rauch, Ruß und Staubpartikel extrem belastet ist.
Die Hilfswelle rollt nicht nur auf nationaler, sondern auch auf privater Ebene an: Immer mehr Israelis laden ihre Mitbürger ein, vorübergehend bei ihnen einzuziehen. Verschiedene Gemeinden im Süden des Landes, darunter Dimona und Merhavim, nehmen Obdachlose auf. »Wir laden alle, die jetzt kein Heim haben, herzlich ein, zu uns zu kommen«, ließ der Ratsvorsitzende von Merhavim, Schai Hajaj, wissen. »Wir werden ihnen allen helfen, so gut wir können.«