Moti Kahana hat all sein Geld in die Hilfe für seine Nachbarn gesteckt. Die leben jenseits der Grenze im vom Bürgerkrieg geschundenen Syrien. Als er kein Geld mehr hatte, gründete er die Hilfsorganisation Amaliah. Kahana sagte zu, bei der Eingliederung von 100 syrischen Waisen zu helfen, die von Israel aufgenommen werden sollen.
Das hatte Innenminister Arie Deri in der vergangenen Woche bestätigt. Syrische Kinder, die im Bürgerkrieg ihre Eltern verloren haben, sollen so ein Zuhause, Schutz und Rehabilitation erhalten. Obwohl Israel und Syrien über keinerlei diplomatische Beziehungen verfügen, ordnete Deri an, Agenturen und Organisationen zu kontaktieren, die bei der Aufnahme der Mädchen und Jungen helfen können. Dazu gehört auch Amaliah. Die muslimischen Kinder sollen zunächst in Waisenhäusern und dann bei arabisch-israelischen Familien untergebracht werden.
zivilisten »Die Lage in Syrien ist sehr schlimm. Zivilisten werden seit Jahren abgeschlachtet, nur wenige Dutzend Kilometer von Israel entfernt«, sagte Deri. »Ich habe daher beschlossen, die Kräfte in meinem Ministerium zu aktivieren, um 100 Kinder vor dem Horror zu retten und ihnen ein gutes, normales Leben in Israel zu ermöglichen.«
Zunächst sollen die Kinder und eventuelle direkte Verwandte Aufenthaltsgenehmigungen erhalten, die nach vier Jahren in permanente Duldungen umgewandelt werden können. Israel ist seit Jahren bei der Hilfe aktiv und nimmt Verletzte aus dem Nachbarland auf, die in Krankenhäusern im ganzen Land behandelt werden. Auch mehrere private Hilfsorganisationen, die fast ausschließlich aus Freiwilligen bestehen, sind im Einsatz, um den Nachbarn Unterstützung zukommen zu lassen.
Kahanas Ziel ist es, eine Sicherheitszone in Syrien einzurichten, in der die Menschen Schutz finden können. Doch jetzt freut er sich erst einmal über die gute Nachricht aus dem Innenministerium, dass Kinder gerettet werden. »Sie sind wie wir. Sie wollen Fußball spielen, ins Kino gehen, das Leben genießen. Es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen und uns. Keinen einzigen Unterschied.«