Yarden Gerbi heißt die erste israelische Medaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Rio. Die 27-jährige Judoka aus Kfar Saba gewann am Dienstag Bronze in der Gewichtsklasse bis 63 Kilo. Sie besiegte im sogenannten kleinen Finale die Japanerin Miku Tashiro.
stolz »Es wird wohl eine Zeit dauern, bis ich das alles verdaut haben«, sagte Gerbi nach ihrem Sieg. »Vergessen werde ich das wohl niemals.« Mit ihrer Medaille um den Hals hängend betrat sie den Raum der Pressekonferenz. »Ich bin stolz, Israel repräsentieren zu dürfen und stolz auf meinen heutigen Kampf«, sagte sie und lobte das israelische Sportsystem: »Ich bekam alles, was ich brauchte: Finanzierung, Unterstützung und Ermutigung.«
Israels Staatspräsident Reuven Rivlin erklärte: »Alle Menschen hier in Israel sind zusammen mit dir begeistert. Wir alle haben den Atem angehalten und für Ihren Erfolg gebetet. Aber letztlich warst du es, die es selbst gemacht hat. Du bist einfach unser Champion. Heute bist du unsere Heldin.« Auch Israels Sportministerin Miri Regev gehörte zu den ersten Gratulantinnen. »Die Nation ist voller Freude«, sagte Regev. »Gerbi gibt vielen Frauen die Hoffnung, sich im Leistungssport zu versuchen.«
streit Vor Gerbis Kampf um Bronze hatte es Auseinandersetzungen gegeben: Die Israelin hatte nämlich gegen die Brasilianerin Mariana Silva verloren; dabei hatte sie sich eine Verletzung zugezogen, die blutete und ärztlich versorgt werden musste. Während sich israelische Offizielle über das Kampfgericht beschwerten, das pro-brasilianisch gewesen sei, erklärte Gerbi nun: »Ich habe gelernt, dass man sich nicht mit Schiedsrichtern anlegen sollte. Ich habe akzeptiert, was sie entschieden haben, und heute bin ich stolz, dass ich den Tag mit einer Medaille beendet habe.«
Gerbis Erfolg ist die insgesamt siebte Medaille für Israel in der olympischen Geschichte. Bereits die allererste Olympiamedaille für den jüdischen Staat, war an eine Judoka gegangen: 1992 Silber für Yael Arad.