Der Henker des Nazi-Verbrechers Adolf Eichmann, Schalom Nagar, ist tot. Er starb im Alter von 86 Jahren in Israel, berichteten israelische Medien am Mittwoch. Der frühere Gefängnisbeamte vollstreckte am 1. Juni 1962 die einzige Hinrichtung eines Nazi-Verbrechers in der Geschichte des Staates Israel.
Nagar, der im Alter von 15 Jahren als Vollwaise mit einer Gruppe jemenitischer Einwanderer nach Israel kam, war zunächst Soldat der israelischen Fallschirmjäger und später Strafvollzugsbeamter. Während des Prozesses gegen den 1960 in Buenos Aires festgenommenen Holocaust-Organisator Eichmann diente Nagar als persönlicher Haftwächter Eichmanns. Zu seinen Aufgaben gehörten die Überwachung Eichmanns und seiner Nahrungsmittel, um einen Vergiftungsversuch zu verhindern.
Eichmanns Asche wurde im Meer verstreut
Eichmann wurde wegen »Verbrechen gegen das jüdische Volk« zum Tode verurteilt. Seine Asche wurde außerhalb israelischer Hoheitsgewässer ins Meer gestreut, um keinen Ort des Gedenkens an den Nazi-Verbrecher zu schaffen. In späteren Interviews sagte Nagar laut Berichten, dass ihn die Erhängung Eichmanns in seinen Träumen verfolgte. Nagar wandte sich der Religion zu und wurde koscherer Schächter.
Israel hat die Todesstrafe für gewöhnliche Straftaten und in Friedenszeiten 1954 abgeschafft. In Kriegszeiten, in Fällen von Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie gegen das jüdische Volk ist die Todesstrafe weiterhin zugelassen. kna