Am Samstag haben die Terroristen der Hamas ein neues Geisel-Video veröffentlicht. In dem nur zehn Sekunden langen Clip gibt Nadav Popplewell ein Lebenszeichen von sich, sagt kaum mehr als seinen Namen, bevor das Video abbricht. Die Qualen der Geiselhaft sind dennoch deutlich zu sehen: Popplewells Gesicht ist eingefallen, sein rechtes Auge ist blau und stark geschwollen.
Der 51-Jährige wurde am 7. Oktober von der Hamas zusammen mit seiner Mutter Channah Peri (79) aus dem Kibbuz Nirim entführt. Sie wurde am 24. November im Rahmen eines Geiseldeals freigelassen. Sein älterer Bruder Roi (54) überlebte die Massaker nicht. Er wurde von den Terroristen hinter seinem Haus erschossen.
Das Forum für Geiseln und vermisste Familien teilte nach der Veröffentlichung des Videos mit, dass »jedes Lebenszeichen von den Geiseln der Hamas ein Schrei der Verzweiflung in Richtung der israelischen Regierung« sei.
Die Hamas missbraucht immer wieder Geiseln für ihre psychologische Kriegsführung. In den vergangenen Wochen veröffentlichte sie bereits Videos mit Entführten, um Druck auf die israelische Regierung auszuüben, mit der sie über einen Geiseldeal verhandelt.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des jüngsten Videos dürfte auch nicht zufällig gewählt sein. Seit Sonntagabend begeht Israel den Jom Hasikaron, den Tag der Erinnerung an die Gefallenen der Feldzüge Israels und Opfer von Akten des Hasses. Es ist der schwerste Gedenktag in der Geschichte des Landes und das Video dürfte die Debatte um einen Geiseldeal weiter anheizen. Zeitgleich setzt das israelische Militär seine Offensive gegen die Hamas in der Grenzstadt Rafah fort.
Die Terroristen verschleppten am 7. Oktober 252 Menschen in den Gazastreifen. Noch immer werden 128 von ihnen gefangen gehalten. Nicht alle von ihnen leben noch. Es ist das erklärte Kriegsziel der israelischen Regierung die Hamas zu zerschlagen und die Geiseln nach Hause zu bringen. ja