Israels Militärstaatsanwaltschaft hat Armeeangaben zufolge Anklage gegen fünf mutmaßlich an der schweren Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen beteiligte Reservisten erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, schwere, darunter auch sexualisierte Gewalt gegen den Häftling verübt zu haben.
Israelische Medien hatten berichtet, die Reservisten hätten ein Mitglied der Terrororganisation Hamas so schwer misshandelt, dass dieser habe mit verschiedenen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Er soll demnach aus dem Gazastreifen stammen.
Die Angeklagten hätten am 5. Juli 2024 die Anweisung erhalten, den Häftling bei seiner Ankunft in der Militärbasis Sde Teiman nahe der Wüstenstadt Beerscheva zu durchsuchen, teilte Israels Militär mit. Dem Gefangenen seien dafür die Augen verbunden und Hände und Fußgelenke gefesselt worden.
Ein halbes Jahr wurden in dem Fall Beweise gesammelt. Diese seien »umfangreich und umfassten medizinische Unterlagen und authentisches Filmmaterial der installierten Überwachungskameras«, hieß es von der Armee.
Israelische Militärpolizisten hatten in dem Fall zunächst zehn Soldaten festgenommen. Fünf von ihnen wurden aber später wieder freigelassen. dpa/ja