Die Terroristen der Hamas haben am Mittwoch einen Gegenvorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln, die sich noch in ihrer Gewalt befinden, vorgelegt. Der Plan der Terroristen sieht eine insgesamt viereinhalb Monate lange Feuerpause vor, an deren Ende der vollständige Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen steht. Ein entsprechendes Dokument konnte von Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters eingesehen werden.
Die Hamas schlägt vor, die Waffenruhe in drei Phasen aufzuteilen, die je 45 Tage andauern. In der ersten Phase würden die Terroristen alle Frauen, Ältere, Kranke und Männer unter 19 Jahren aus der Geiselhaft freilassen, und zwar im Austausch gegen palästinensische Gefängnisinsassen. Laut dem libanesischen Nachrichtenportal »al-Akhbar«, das das Dokument ebenfalls eingesehen haben will, definiert die Hamas Ältere als Menschen über 50 Jahre. »Al-Akhbar« zufolge soll sich die israelische Armee (IDF) in den ersten 45 Tagen aus »bevölkerten Gegenden« des Gazastreifens zurückziehen und die Vereinten Nationen Zeltstädte errichten. Die IDF soll außerdem alle Aktivitäten in der Luft einstellen.
In der zweiten Phase kämen dann die restlichen noch lebenden männlichen Geiseln frei. Die mindestens 31 toten Geiseln würden in der dritten Phase übergeben. Die Hamas fordert die Freilassung von insgesamt 1500 palästinensischen Häftlingen, von denen sie 500 selbst bestimmen will.
Während dieser drei Phasen soll auch der Wiederaufbau des kriegszerstörten Gazastreifens beginnen. Pro Tag sollen dann 500 Lkws mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangen. Die UNRWA solle ihre Arbeit ebenfalls uneingeschränkt fortführen. Die Hamas glaubt, dass sich Israel und die Islamisten in dieser Zeit über ein Ende des Krieges einig werden würden.
Der Plan der Terroristen ist eine Antwort auf das Angebot einer Feuerpause, das von Israel unterbreitet wurde. Laut dem Plan sollen die Islamisten mehr als 100 Geiseln freilassen und Israel im Gegenzug seinen Militäreinsatz im Gazastreifen für etwa zwei Monate stoppen.
Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich noch nicht offiziell zu dem Gegenentwurf geäußert. Der TV-Sender Kan zitierte jedoch eine anonyme Quelle in der Regierung, wonach Israel keinen Vorschlag akzeptieren würde, der ein vorzeitiges Kriegsende beinhaltet. Es ist das erklärte Ziel Netanjahus, die Hamas zu zerstören, nachdem die Terroristen das größte Massaker an Juden seit der Schoa verübt hatten. ja