Während in Kairo Vertreter der Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung noch in ihrer Gewalt verbliebenen Geiseln verhandeln, offenbart Yayha Sinwar, der Chef der Terrororganisation, in einem Brief, was er wirklich über einen Frieden mit Israel denkt: Die Hamas werde kämpfen, »bis die Besatzung besiegt und von unserem Land geschwemmt wurde und unser unabhängiger und souveräner Staat mit Jerusalem als Hauptstadt etabliert wurde«, verspricht er in dem Schreiben an die Hisbollah.
Heißt: Die Terroristen wollen kämpfen, bis Israel vernichtet ist.
Sinwar dankt der Terror-Miliz aus dem Libanon für ihre Unterstützung im Krieg gegen Israel, die er als Teil einer »Achse des Widerstandes« bezeichnete. Seit dem 8. Oktober feuert die vom Iran finanzierte Hisbollah beinahe täglich Raketen auf Israel. Jeder einzelne Angriff sei ein »gesegneter Akt«, so der Terror-Chef.
Der Krieg im Gazastreifen sei »einer der ehrenwertesten Kämpfe für das palästinensische Volk«. Ein Satz, der zeigt, wie wenig sich die Hamas für das Leid der Zivilisten im Gazastreifen interessiert. In einem kürzlich veröffentlichten Geheimdokument der Hamas, in dem die Terrororganisation ihre Verhandlungsziele beschreibt, wird die Zivilbevölkerung mit keinem Wort erwähnt.
Mit dem Schreiben, das von der Hisbollah veröffentlicht wurde, meldet sich Yahya Sinwar zum zweiten Mal seit seiner Ernennung zum Hamas-Chef zu Wort. Vor wenigen Tagen hatte er Algeriens amtierenden Präsident Abdelmadjid Tebboune zur Wiederwahl gratuliert. Mit dem Brief vom Montag antwortet Sinwar auf ein Kondolenzschreiben der Terror-Miliz, das er anlässlich der Tötung seines Vorgängers, Ismail Haniyeh, erhalten hat.
Haniyeh wurde am 31. Juli in Teheran im Gästehaus der Revolutionsgarden getötet, als eine Bombe in seinem Zimmer explodierte. Israel hat öffentlich keine Verantwortung übernommen, doch mehreren Medienberichten zufolge wurde der Angriff vom israelischen Geheimdienst Mossad eingefädelt. ja