Nahost

Hamas bestreitet Massaker in Erklärung

Hamas-Terroristen im Juli 2023 Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Mit einem an Medien übermittelten Propaganda-Dokument hat die unter erheblichem militärischem Druck stehende, palästinensische Terrororganisation Hamas einen Versuch gestartet, ihre Verbrechen vom 7. Oktober 2023 ungeschehen zu machen. Die 17-seitige Erklärung mit dem Titel »Our Narrative - Operation Al-Aqsa Flood« beginnt mit der Behauptung, die Terrorgruppe setze sich »für Freiheit, Gerechtigkeit und die Menschenwürde« ein.

Die Hamas schreibt in ihrem Propaganda-Dokument, sie wolle »die Fakten ins rechte Licht rücken« und leugnet, beim Massaker genozidale Absichten gehabt zu haben. Im Teil »Die Ereignisse der Operation Al-Aqsa Flood und Reaktionen auf die israelischen Vorwürfe« heißt es etwa: »Die Vermeidung von Schaden für Zivilisten, insbesondere für Kinder, Frauen und ältere Menschen« sei eine »religiöse und moralische Verpflichtung von allen Kämpfern der Al-Qassam-Brigaden.«

Hamas will »völlig diszipliniert« vorgegangen sein

Der »palästinensische Widerstand« sei zudem »völlig diszipliniert« vorgegangen und »während der Operation den islamischen Werten verpflichtet« gewesen. Die Hamas hätte nur »Besatzungssoldaten und diejenigen, die Waffen trugen« bekämpft. Dabei haben die Terroristen selbst dokumentiert, wie sie etwa Kinder foltern oder Familien in ihren Häusern und Autos erschießen. Außerdem stießen Forensiker auf zahlreiche Belege für sexuelle Gewalt, vor allem gegen Frauen. Einem Bericht der »New York Times« zufolge fanden Ersthelfer in den Trümmern eines Kibbuz, die Leiche einer Frau, in deren Schenkel und Schritt dutzende Nägel getrieben wurden.

Selbst das Massaker beim Nova-Musikfestival, bei dem 364 junge Israelis und Bürger anderer Staaten von Hamas-Mördern ermordet wurden, wird in dem Propaganda-Dokument den Streitkräften Israels in die Schuhe geschoben. Die Terroristen wollen nicht gewusst haben, dass in der Negev-Wüste ein Festival stattfand. Als sie sich dem Areal näherten, habe angeblich ein israelischer Militärhubschrauber das Feuer auf sie eröffnet und dabei Zivilisten getötet. Dabei zeigen Bodycams der Terroristen, wie sie sogar in verschlossene Toiletten schießen, in der Absicht, Festivalteilnehmer zu ermorden.

Auch verschweigen die Autoren, dass die Hamas nach dem 7. Oktober mehrfach zum »Tag des Zorns« aufrief, in dessen Rahmen weltweit gegen jüdische Einrichtungen vorgegangen werden sollte. Auch in Berlin zeigte dieser Terror-Aufruf Wirkung: Zu gleich zwei versuchten Anschlägen auf eine Synagoge kam es.

Die Hamas, in deren Satzung das Ziel der Vernichtung Israels festgeschrieben ist, bezeichnet die Vorwürfe der »israelischen Besatzung« als »nichts weiter als völlige Lügen und Erfindungen«. Das offizielle israelische Narrativ ziele immer darauf ab, den »palästinensischen Widerstand zu dämonisieren« und »seine eigene brutale Aggression gegen Gaza zu legalisieren«. ja

Außenpolitik

»Israel muss Lehren aus dem Trump-Selenskyj-Eklat ziehen«

Nach dem Aussetzen der US-Militärhilfen fragen sich Experten: Könnte es Israel bald ähnlich ergehen wie der Ukraine?

von Sabine Brandes  04.03.2025

Jerusalem

Berichte: Verletzte nach Rangelei in Israels Parlamentsgebäude

Wachleute des israelischen Parlaments lassen Angehörige der Opfer des Hamas-Massakers nicht auf eine Besuchertribüne. Es kommt zu einem Gerangel. Ein Mann soll das Bewusstsein verloren haben

 03.03.2025

Geiseln

Ein Vater ruft in die Tunnel

Tal Kupershtein verlor durch einen Unfall die Fähigkeit zu sprechen. Für den Kampf um seinen von der Hamas entführten Sohn Bar lernte er es wieder. Nun berichtete der Vater in der Knesset in bewegenden Worten vom Schicksal seines Sohnes

von Sabine Brandes  03.03.2025

Israel

Polizei: Attentäter von Haifa auch deutscher Staatsbürger

Der der vier verletzten Opfer befinden sich laut Magen David Adom in einem ernsten Zustand

 03.03.2025 Aktualisiert

Israel

»Man kann noch viel weiter gehen«

Wie ein 24-Jähriger mit Zerebralparese den Kilimandscharo bestieg

 02.03.2025

Israel

Abschied von Shlomo Mansour, der ältesten Hamas-Geisel

Shlomo Mansour wurde in dem Kibbuz beigesetzt, den er mitgegründet hatte und aus dem er am 7. Oktober brutal verschleppt worden war. Er galt als älteste Geisel

 02.03.2025

Israel

Israel stoppt Hilfslieferungen in den Gazastreifen

Nach Ablauf der ersten Phase des Freilassungs- und Waffenstillstandsabkommens und dem Stillstand der Verhandlungen für die zweite Phase, eskaliert der Streit zwischen Israel und Hamas

 02.03.2025

Israel

US-Plan soll Wiederaufnahme des Krieges verhindern

Nach dem Auslaufen der ersten Phase des Freilassungs- und Waffenstillstands-Abkommens, stimmt Israel einer Verlängerung der Gespräche mit der Hamas zu. Die lehnt ab

 02.03.2025

Israel

Neues Hamas-Video zeigt psychische Folter der Horn-Brüder in Geiselhaft

Der Psychoterror geht weiter. Iair Horn, der gerade freigelassen wurde, musste seinen Bruder Eitan in Geiselhaft zurücklassen - die Hamas hat ihren Abschied gefilmt

 01.03.2025