Die grüne mediterrane Kost soll noch gesünder sein als die ursprüngliche mediterrane Kost. Das haben Wissenschaftler der Ben-Gurion-Universität (BGU) und ein internationales Team in einer zwei Jahrzehnte andauernden klinischen Langzeitstudie herausgefunden.
Der Untersuchung zufolge soll die (fast) einfarbige Ernährung das Fett in der Leber nur so schmelzen lassen. Vor allem Menschen, die unter einer nichtalkoholischen Fettleber (NAFL) leiden, können der Hochschule nach aufatmen. Bei Einhaltung dieser Diät sollen sich die Werte um die Hälfte verbessern. Die Studie wurde in dem internationalen Magazin »Gut« vorgestellt.
SUPERFOOD Die angepasste mediterrane Kost besteht vorwiegend aus Gemüse. Angereichert ist sie mit 28 Gramm Walnüssen am Tag und viel weniger industriell verarbeitetem und rotem Fleisch. Stattdessen gibt es grüne Komponenten mit hohem Anteil an Polyphenolen, dazu drei Tassen grünen Tee am Tag. Polyphenole sind in allen Obst- und Gemüsesorten enthalten.
Die angepasste mediterrane Kost besteht vorwiegend aus Gemüse.
Außerdem darf man sich an 100 Gramm des Superfood Mankai (eine Gattung der Wasserlinse) erfreuen. Die werden als gefrorene Würfel zu Shakes verarbeitet. Mankai, so die Universität, enthalte besonders viel bioverfügbares Protein, Eisen, B12 sowie andere Vitamine und Mineralien.
»Unser Forscherteam und andere Gruppen haben in den vergangenen 20 Jahren durch rigorose Langzeitversuche bewiesen, dass die mediterrane Kost die gesündeste ist«, so Iris Shai von der Fakultät für öffentliche Gesundheit. »Jetzt haben wir diese Kost verfeinert und Elemente entdeckt, die einen dramatischen Effekt auf Leberfett und andere Schlüsselfaktoren der Gesundheit haben.«
insulin In den USA und Europa sind 25 bis 30 Prozent aller Menschen von NAFL betroffen. Während ein gewisser Anteil von Fett in der Leber normal ist, führt ein Überschuss (fünf Prozent oder mehr) zu einer Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes sowie einem erhöhten Risiko für Herzleiden.
Da es bis dato kein Medikament gibt, um eine Fettleber zu behandeln, seien Gewichtsverlust und Alkoholverzicht die einzigen Mittel, schreibt die BGU. »Doch unsere Forschung zeigt, dass es jetzt ein effektives Ernährungswerkzeug gibt«, so Anat Yaskolka-Meir, Mitglied der Fakultät.
Sabine Brandes