Eli Avivi, der Gründer von »Achzivland«, ist tot. Wie die »Jerusalem Post« meldete, starb der 88-Jährige am Mittwoch in Israel. Er wurde im Kibbuz Gesher Haziv beerdigt. Der 1930 im Iran geborene Avivi hatte 1971 am Mittelmeer, vier Kilometer nördlich von Naharija in der Nähe der Grenze Israels zum Libanon, den Staat Achzivland ausgerufen. Seitdem wurde das Land von zwei Bürgern bewohnt: Eli Avivi und seiner Frau Rina.
Meerjungfrau Achzivland, das viele Rucksacktouristen, aber auch Promis wie Sophia Loren, Paul Newman und Bar Refaeli anzog, hat seine eigene Flagge (mit einem Bild einer barbusigen Meerjungfrau) und eine Nationalhymne (das Rauschen des Meeres). Gäste konnten sich in »Medinat Achziv« ihre Pässe stempeln lassen. Weil die Atmosphäre ähnlich war wie in den Touristenenklaven in den 70er- und 80er-Jahren im Sinai, wurde der Ort auch »Nueba des Nordens« genannt.
Die Verfassung der Enklave legte fest, dass »der Präsident demokratisch durch seine eigene Stimme gewählt wird«. Die erste und seither einzige Wahl im Gründungsjahr von Achzivland gewann Eli Avivi mit dem Ergebnis 1:0.
Autobahn Avivi schloss sich 1946 der jüdischen Untergrundbewegung Palmach an und half dabei, jüdische Einwanderer aus Europa nach Palästina zu schleusen. Ein Jahr später wurde er Fischer. In Achziv lebte er seit 1952. Nachdem die Behörden gedroht hatten, sein Haus abzureißen, um eine Autobahn zu bauen, gründete er fast 20 Jahre später seinen eigenen Staat. Es gab kein Gesetz, das ihm dieses Projekt untersagt hätte. Schließlich wurde ein Teil des Landes an Avivi verpachtet. ag