Das Leben der Familie von Nimrod Cohen gleicht seit mehr als 500 Tagen einer »grausamen Achterbahn, die nie anhält«. So beschreibt es Vicky Cohen, die Mutter des jungen Soldaten, die in den vergangenen Tagen von befreiten Geiseln endlich Lebenszeichen ihres Sohnes erhalten hat. Zwei der Männer seien zusammen mit Nimrod festgehalten worden. »Sie waren lange mit ihm in den Tunneln.«
Ihr Sohn sei »gesund und in einem vernünftigen Zustand, aber er ist dort«, sagte Nimrods Mutter dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan. »Er wird lebend zurückkehren«, fügte sie hinzu. Zur selben Zeit war sein Vater, Yehuda Cohen, auf seiner fünften Reise in die USA, um dort für mehr Unterstützung für die Freilassung seines Sohnes zu werben.
Zurückgekehrte Geiseln berichteten auch, dass Nimrod seine Familie »so sehr vermisst«.
Weil Nimrod als Soldat verschleppt wurde, steht sein Name nicht auf der ersten Liste des derzeitigen Waffenstillstands- und Geiselbefreiungsabkommens. Am Tag der Hamas-Massaker war er Schütze in einem Panzer, als er und seine Mannschaft versuchten, die Masse an Terroristen aufzuhalten, die in die Armeebasis Nahal Oz eindrangen, um dort zu foltern, zu morden und Geiseln zu nehmen.
Am vergangenen Sonntag reichten die Cohens zusammen mit Einav Zangauker, der Mutter des verschleppten Matan Zangauker, eine Petition beim Obersten Gerichtshof ein und forderten, dass die Regierung angewiesen werde, den Inhalt des Abkommens mit der Hamas vollständig zu veröffentlichen. »Basierend auf den Erfahrungen mit Premier Benjamin Netanjahu und seiner Sabotage von Abkommen, ist es unser Ziel sicherzustellen, dass er nicht erneut Möglichkeiten schafft, die zweite Phase des Deals scheitern zu lassen«, erklärte Nimrods Vater, der die Regierung – und vor allem den Ministerpräsidenten persönlich – immer wieder scharf kritisiert.
Zurückgekehrte Geiseln berichteten auch, dass Nimrod seine Familie »so sehr vermisst«. Vicky Cohen wandte sich danach in einer öffentlichen Nachricht direkt an ihren Sohn: »Wir lieben dich so sehr. Du bist immer in unseren Herzen. Verliere nicht deinen Glauben, dass du freikommen wirst. Bitte habe noch etwas Geduld. Bald kommst auch du nach Hause.«