Tel Aviv

Goldener Netanjahu gestürzt

Itay Zalait, ein bislang unbekannter Künstler, wollte die »Grenzen der freien Meinungsäußerung« in Israel testen und hat unbemerkt in der Nacht zu Dienstag eine vier Meter hohe vergoldete Statue von Premierminister Benjamin Netanjahu auf dem zentralen Rabin-Platz vor der Stadtverwaltung von Tel Aviv aufgestellt. Der Künstler habe die Statue nach eigenen Angaben aus Holz und Kunststoff gebastelt und dann vergoldet.

Kunst? Die Statue wirkt wie die Selbstverherrlichung übelster Diktatoren in der Welt und löste prompt heftige Diskussionen darüber aus, ob es sich dabei um legitime Kunst handele.

Andere fragten besorgt, wie jemand an derart zentraler Stelle eine »tickende Bombe« errichten konnte. Die Stadtverwaltung sah in dem Kunstwerk ein »öffentliches Ärgernis« und forderte dessen umgehende Entfernung.

In den Mittagsstunden, als der Künstler die Statue gerade demontieren und abtransportieren lassen wollte, stürzte ein wütender Aktivist der linksgerichteten »Frieden Jetzt«-Organisation den goldenen Premierminister von seinem Sockel. Die Statue fiel zu Boden und zerbrach. Der Mann sprach sich »gegen die Verherrlichung des Premierministers« aus.

Selfies Zuvor hatte das Monument viele Neugierige angelockt, die Selfies mit der Statue machten und diskutierten. Yael Dayan, die linksgerichtete frühere Stadtabgeordnete und Tochter des Generals Mosche Dayan, kritisierte die Aufstellung eines »Goldenen Kalbes« mitten auf dem Platz, der vor der Ermordung von Premierminister Yitzhak Rabin »Platz der Könige Israels« geheißen hatte. Andere stritten, ob es sich um eine »billige Provokation« oder um einen »zynischen Protest« handelte.

Riki, die Lebensgefährtin des Künstlers, sagte nach der Zerstörung der Figur im Rundfunk: »Jetzt spielt es keine Rolle mehr, was der Künstler Itay beabsichtigte.«

Geiseln

»Wenn ihr esst und trinkt – denkt an uns«

Die Terrorgruppe Islamischer Dschihad veröffentlicht zweites Video der Geisel Sascha Trupanov innerhalb von zwei Tagen

von Sabine Brandes  16.11.2024

Nahost

Bericht: Israel zerstörte iranische Atomanlage

Die Nachrichtenseite Axios schreibt, der Schaden würde die Forschung von Teheran erheblich zurückwerfen

von Sabine Brandes  16.11.2024

Krieg gegen den Terror

Verdacht auf Verstöße: Israel prüft 16 eigene Gaza-Angriffe

Es geht auch um Luftschläge auf Wohnhäuser

 15.11.2024

Krieg

»Ich spucke auf die Hamas«

In einem israelischen Fernsehbericht sprechen palästinensische Zivilisten in Gaza voller Hass über die Terrororganisation

von Sabine Brandes  15.11.2024

Nahost

Waffenstillstand als »Geschenk« für Trump?

Bis Januar soll eine Vereinbarung stehen

 15.11.2024

Israel

Vater erfüllt Wunsch für Sohn in Geiselhaft

Tamir Nimrodi wird heute 20 Jahre alt - in Gefangenschaft der Hamas. Und sein Vater erfüllt einen Wunsch seines Sohnes, von dem er erst nach dessen Entführung erfuhr

von Sophie Albers Ben Chamo  15.11.2024

Berlin

Kritik an Ausgrenzung von israelischem LGBT-Verband

Der Verband hatte vorgeschlagen, eine Konferenz in Tel Aviv abzuhalten und wurde daraufhin suspendiert

 15.11.2024

»Die Sicherheit war fantastisch«

Israels Trainer bedankt sich bei Frankreich

Vor dem Hochrisikospiel waren antisemitische Ausschreitungen wie in Amsterdam befürchtet worden

 15.11.2024

Paris

Frankreich gegen Israel: Rauchbomben, Buhrufe und eine Schlägerei

Die Stimmung im Stade de France war spürbar aggressiv

 14.11.2024 Aktualisiert