Nachrichten

Giraffe, Karten, Plastik

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  15.10.2020 10:25 Uhr

Aus der Sammlung Pearlman Foto: Hebrew Univrsity

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  15.10.2020 10:25 Uhr

Schiff
Der Frieden wird praktisch. Am Montag fuhr das erste Schiff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Hafen von Haifa ein. Geladen hatte die »MSC Paris« Eisen, Feuerwehrausrüstung, Reinigungsmittel und elektronische Geräte. Ab sofort soll es jede Woche aus der Golfnation kommen und für regen Handel sorgen. Im Gegenzug wird auch Israel in die VAE exportieren. »Dies ist ein aufregendes und historisches Geschehen. Das erste Schiff fuhr genau zu dem Zeitpunkt in den Hafen ein, als das Kabinett das Friedensabkommen zwischen unseren beiden Nationen bestätigte«, freute sich der Chef des Hafens, Eshel Armony.

Giraffe
Freude im Jerusalemer Zoo: Ein Giraffenbaby ist geboren worden. Es kam mit 65 Kilogramm und 180 Zentimetern zur Welt. Noch hat das Kleine keinen Namen. Die Mutter, Akia, ist bereits 26 Jahre alt, damit galt die Schwangerschaft als Risiko. Doch alles verlief gut, und die Zooleitung freut sich darauf, den Tierpark bald wieder öffnen und den Zuwachs den Besuchern präsentieren zu können. »Mutter und Baby sind wohlauf«, schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite. Die Geburt ist wichtig für das Überleben der südafrikanischen Giraffe, die durch Wilderer bedroht ist.

Karten
Vor der Zeit von E-Mail und WhatsApp gab es Postkarten – Papiergrüße, die man aus der Ferne an die Daheimgebliebenen schickte. Der britische Buchhalter David Pearlman fand besonderen Gefallen an bunten Karten aus dem Heiligen Land. Im Verlauf von 60 Jahren trug er mit 130.000 Stück die weltweit größte Sammlung zusammen. Die schenkte er jetzt dem Folklore-Institut der Hebräischen Universität in Jerusalem. »Ich begann mit Briefmarken, merkte aber schnell, dass die schönen Karten viel weniger langweilig sind«, so der Sammler. Die »Postkarten aus Palästina«-Sammlung beinhaltet Unikate aus der osmanischen Ära, über die Zeit des britischen Mandats bis zum frühen 21. Jahrhundert. Institutsdirektor Dan Schrire ist begeistert: »Nach der Konservierung beginnt der echte Spaß: wenn die Forscher aus verschiedenen Bereichen mit der Sammlung arbeiten und die vielen Besucher des Heiligen Landes kennenlernen.«

Alija
In den nächsten Tagen sollen 2000 Juden aus Addis Abeba und Gondar nach Israel geholt werden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach mit seinem Amtskollegen in Äthiopien, Abiy Ahmed, um ihn über den Plan zu informieren. Abiy habe versichert, dass die Ausreise vonstatten gehen könne, denn »sie symbolisiert die besondere Verbindung zwischen unseren beiden Völkern«. Netanjahu betonte, es sei unsere Verpflichtung, »die Alija von Juden nach Israel fortzuführen«. Derzeit leben noch etwa 13.000 äthiopische Juden in dem afrikanischen Land. Die meisten von ihnen wünschen nach Angaben der Jewish Agency, nach Israel zu immigrieren.

Flüge
Israel hat ein Abkommen mit seinem Nachbarn Jordanien unterzeichnet, dass Flugzeuge von und nach Bahrain sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate durch den israelisch-jordanischen Luftraum fliegen dürfen. Der Deal ist bereits seit Jahren diskutiert worden, konnte jedoch erst jetzt, nach den Friedensabkommen, in die Tat umgesetzt werden. Die Flugzeiten werden damit verkürzt, gab das Transportministerium in Jerusalem an. »Dadurch wird weniger Kerosin benötigt und die Luftverschmutzung verringert.« In den Abkommen zwischen Israel, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden Direktflüge für die Normalisierung der Beziehungen vereinbart.

Plastik
Dass Plastik in den Ozeanen ein riesengroßes Problem ist, ist nichts Neues. Jetzt glaubt ein israelischer Kibbuz, eine Lösung gefunden zu haben: Verpackung aus Zuckerrohrabfall. In Gan Schmuel im Norden des Landes wurde »SupraPulp« erfunden, eine plastikfreie Methode, die nach Angaben der Hersteller komplett kompostierbar ist. Lebensmittel können darin gefroren oder erhitzt werden, zudem soll das Material wasser- und ölresistent sein. Der Chef des Unternehmens W-Cycle, das SupraPulp auf den Markt bringen will, meint: »Gemeinsam können wir die Plastikverschmutzung beenden.«

Naher Osten

So will Israel ohne die UNRWA im Gazastreifen helfen

Die Lage am Mittwochmorgen und ein Ausblick auf den Tag

 30.10.2024

Libanon

Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Die UN schreiben den Angriff der Hisbollah zu

 29.10.2024

Nahost

Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet

Erneut feuert die Hisbollah eine Salve mit Dutzenden von Raketen auf den israelischen Norden ab. Ein direkter Treffer hat tödliche Folgen

 29.10.2024

Meinung

Problemfall UNRWA

Zu nahe an der Hamas – deshalb will Israel die Arbeit des Hilfswerks einschränken. Doch Alternativen zur Versorgung der Palästinenser fehlen

von Ralf Balke  29.10.2024

Flüchtlingshilfswerk

Knesset verbietet UNRWA-Aktivitäten in Israel

Die Hintergründe zur umstrittenen Entscheidung des israelischen Parlaments

von Sabine Brandes  29.10.2024

Aschkelon

Drohne aus dem Jemen bei israelischer Küstenstadt eingeschlagen

Flugkörper aus dem Libanon und dem Jemen dringen erneut auf israelisches Gebiet vor

 29.10.2024

Geiseln

Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Ein ägyptischer Vorschlag für einen Geiseldeal existiert wohl doch nicht

 29.10.2024

Nahost

Verhandlungen in Doha über neue Initiative für Gaza-Waffenruhe

In den kommenden Tagen werden die Gespräch in Doha fortgesetzt

 28.10.2024

Knesset

Ohne Kontrolle: Neues Gesetz soll Parteienverbote einfacher machen

In der kommenden Wintersitzung des israelischen Parlaments sind mehrere umstrittene Einbringungen geplant

von Sabine Brandes  28.10.2024