Der bei einem Raketenangriff im Gazastreifen getötete Sohn eines bekannten Al-Jazeera-Korrespondenten soll nach Darstellung der israelischen Armee in einem Fahrzeug mit einem palästinensischen Terroristen unterwegs gewesen sein. »Ein israelisches Kampfflugzeug hat einen Terroristen identifiziert und angegriffen, der einen Flugkörper einsetzte, der wiederum israelische Truppen gefährdete«, hieß es in der Mitteilung vom Montag.
Der Vorfall hatte sich am Sonntag im Süden des umkämpften Gazastreifens ereignet. »Wir sind uns der Berichte bewusst, denen zufolge zwei weitere Verdächtige in demselben Auto wie der Terrorist auch getroffen wurden«, teilte die Armee mit.
Nach Angaben des arabischen Propaganda-Senders Al Jazeera wurden der 27 Jahre alte Hamza al-Dahduh und ein weiterer palästinensischer Reporter bei einem Raketenangriff auf ein Fahrzeug im Westen der Stadt Chan Junis getötet. Ein dritter Insasse sei verletzt worden.
Hinter Al Jazeera steckt das Emirat Katar, ein jahrelanger Finanzier des Terrors im Nahen Osten. Das Emirat hat enge Kontakte zur Hamas, beherbergt sogar die politische Führung der Terrorgruppe. Al Jazeera wurde von der Königsfamilie gegründet und verbreitet islamistische und israelfeindliche Propaganda.
»Sicherheit und Freiheit«
Nach unbestätigten Berichten soll der zweite getötete Reporter auch als freier Videofotograf für die Hamas-Innenbehörde gearbeitet haben, um die Zerstörungen im Süden des Gazastreifens zu dokumentieren. Nach israelischen Angaben setzt die Hamas auch immer wieder Drohnen ein, um die Bewegungen von Soldaten auszuspähen oder diese anzugreifen.
Der Auslandspresseverband (FPA) in Israel äußerte sich »zutiefst betrübt« über den Tod der beiden Reporter und kondolierte Wael al-Dahdu. Dieser habe im Krieg gegen die Hamas bereits seine Frau, zwei weitere Kinder und einen Enkel verloren. »Wir rufen die israelische Armee und alle Parteien dazu auf, die Sicherheit und Freiheit der Berichterstattung unserer palästinensischen Mitglieder in Gaza zu gewährleisten, die trotz extrem gefährlicher Umstände weiter berichten«, hieß es in der FPA-Stellungnahme.
Seit Beginn des aktuellen Gaza-Kriegs, in den der palästinensische Terror Israel hineinzog, sind nach Angaben des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) mindestens 79 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 72 Palästinenser und vier Israelis sowie drei Libanesen, teilte die Nichtregierungsorganisation am Samstag mit.
Journalisten seien im Gazastreifen wegen der Luftangriffe, unterbrochenen Kommunikationswege, Versorgungsengpässe sowie Stromausfälle besonders gefährdet. dpa/ja