Die ultraorthodoxe Ex-Schulleiterin Malka Leifer, der sexueller Missbrauch von Schülerinnen vorgeworfen wird, kann von Israel nach Australien ausgeliefert werden. Dies entschied das Jerusalemer Bezirksgericht am Montag.
Ein Sprecher des Justizministeriums begrüßte die Entscheidung als wichtig für Opfer der Täterin. Deren Anwälte hatten angekündigt, eine Auslieferungserlaubnis vor dem Höchsten Gericht Israels anzufechten
Australien hatte die Auslieferung von Leifer gefordert, weil ihr in 74 Fällen sexueller Missbrauch von Mädchen vorgeworfen wird. Sie war von 2000 bis 2008 Leiterin einer ultraorthodoxen jüdischen Schule in Melbourne. Sie war nach Israel geflohen, um einer Strafverfolgung zu entkommen. Der Fall hatte Israels Beziehungen zu Australien belastet.
In dem Fall war auch der frühere Minister Jakov Litzman unter Druck geraten. Die Polizei empfahl im vergangenen Jahr eine Anklage gegen Litzman, weil er die Verdächtige geschützt haben soll. Ihm wird vorgeworfen, Psychiater dazu gedrängt zu haben, Gutachten auszustellen, die ihre Auslieferung aus psychischen Gründen verhindern sollten. dpa