Geiseln
Nach 326 Tagen in der Gewalt der Terrororganisation Hamas ist die israelische Geisel Kaid Farhan Alkadi am Dienstagmittag von Spezialeinheiten der israelischen Armee aus einem Tunnel im südlichen Gazastreifen befreit worden. Nach ersten Angaben sei der Gesundheitszustand des 53-Jährigen stabil, teilte die Armee mit. Alkadi werde zunächst für Untersuchungen im Krankenhaus bleiben. Familienangehörige sagten dem Nachrichtensender Channel 12, sie seien überglücklich und könnten es noch gar nicht glauben. »Wir hoffen, dass alle Geiseln diesen Moment erleben, dass sie alle die gleiche Aufregung und Freude empfinden werden.« Alkadi, der aus einem Dorf südlich der Beduinenstadt Rahat stammt, wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen aus dem Kibbuz Magen entführt, wo er als Wachmann arbeitete. Er ist verheiratet und hat elf Kinder. Während seiner Gefangenschaft wurde ihm ein Enkel geboren.
Syrien
Auch in der relativ ruhigen Gegend des südlichen Golan und rund um den See Genezareth sind am Montag in den frühen Morgenstunden die Sirenen ertönt, nachdem die Armee das Eindringen einer Drohne aus Syrien registriert hatte. Der Alarm, der vor dem Angriff warnte, ertönte in den Ortschaften Tel Katzir, Ein Gev und Haon, die den See Genezareth im Nordwesten umgeben, sowie rund um das israelisch-jordanische Grenzgebiet. Später bestätigte die Armee, dass sie ein »verdächtiges Objekt« abgefangen habe, und verkündete: »Der Vorfall ist beendet.« Einem Bericht im Armeeradio zufolge gehen Militär-Insider davon aus, dass die Drohne aus Syrien abgefeuert wurde – ein bisher seltenes Ereignis.
Ladino
Die Hebräische Universität Jerusalem hat den Abschluss ihrer ersten internationalen Ladino-Sommerschule verkündet. Es sei ein innovatives akademisches Programm zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Sprache, so die Hochschule. Der Kurs sei der erste seiner Art in Israel und möglicherweise weltweit und biete eine intensive Bildungserfahrung, die dem Unterrichten von Ladino gewidmet sei, einer Sprache, die tief im sefardischen Erbe verwurzelt ist. Der zweiwöchige Kurs brachte 28 Studenten zusammen, von denen etwa die Hälfte aus Israel stammte, und andere aus den USA, Europa und Asien. Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit Studien zur ladinischen Grammatik, zum Wortschatz und zur Kulturgeschichte.
Status Quo
Israels Nationaler Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hat am Montag behauptet, es gebe eine neue Richtlinie, die das jüdische Gebet auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg erlaube. Das ist jedoch falsch. Premierminister Benjamin Netanjahu stellte klar, dass der Status quo nicht geändert werde. Für Innenminister Moshe Arbel von der ultraorthodoxen Schas-Partei geht das allerdings nicht weit genug. Er forderte Netanjahu auf, »Ben-Gvir in die Schranken zu weisen« und zu entlassen. Der Status quo auf dem Tempelberg besteht seit 1967. Seitdem wird das Hochplateau von der islamischen Waqf-Behörde beaufsichtigt.
Gewalt
In Tel Aviv haben sich am Samstag Banden von regimetreuen und oppositionellen Eritreern, mit Steinen beworfen und sich gegenseitig mit nagelbesetzten Stöcken angegriffen. Laut Angaben der Polizei trafen Beamte vor Ort ein, um die Schlägerei zu beenden, und gaben in einigen Fällen Warnschüsse in die Luft ab. Sanitäter, die am Tatort in der Nähe des zentralen Busbahnhofs eintrafen, fanden zwei Männer in ihren Dreißigern schwer verletzt und bewusstlos vor. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, ihr Tod wurde noch vor Ort festgestellt. Fünf weitere Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Es war nicht das erste Mal, dass es zu Zusammenstößen zwischen den beiden Gruppen eritreischer Asylsuchender gekommen ist. Vergangenen Monat wurden bei einer Schlägerei in Tel Aviv eine Person getötet und eine andere schwer verletzt.
Exporte
Der israelische Herstellerverband ist besorgt über die jüngsten Zahlen des Zentralamts für Statistik, die ein Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent pro Kopf im zweiten Quartal anzeigen. Darüber hinaus gingen die Exporte von Waren und Dienstleistungen auf Jahresbasis um mehr als sieben Prozent zurück. Der Verband erklärte, dass die Situation noch besorgniserregender sei, als die offiziellen Angaben vermuten lassen, da neben den Exporten auch die Beschäftigungszahl schrumpfe. Man befürchte, dass der israelischen Wirtschaft das Schlimmste noch bevorstehe.