Geisel
Die Familie des in Gaza gefangen gehaltenen entführten Soldaten Edan Alexander hat der Veröffentlichung eines neuen Propagandavideos der Terrororganisation Hamas mit ihrem Sohn zugestimmt. Der dreiminütige Clip ist nicht datiert, aber Alexander sagt darin, dass er seit 551 Tagen festgehalten werde, was einer Aufnahme in der vergangenen Woche entspräche. In einer wohl diktierten Erklärung sagt der deutlich abgemagerte Alexander, die Hamas habe ihn vor drei Wochen freilassen wollen, aber Israels Regierung und Premier Benjamin Netanjahu hätten »sich geweigert« und ihn zurückgelassen. »Warum bin ich noch hier?«, fragt Alexander eindringlich in die Kamera.
Protest
Nachdem rund 1000 aktive und pensionierte Angehörige der israelischen Luftwaffe gegen die Wiederaufnahme des Krieges gegen die Hamas und für die möglichst schnelle Freilassung der Geiseln protestiert haben, sind auch Veteranen der beiden israelischen Geheimdienste Schin Bet und Mossad zu ihnen gestoßen. Hunderte von Mossad-Veteranen haben eine Petition unterzeichnet, in der die sofortige Rückkehr der 59 Geiseln gefordert wird, selbst wenn »das Ende des Krieges der Preis« sei. Derzeit dienten die Kämpfe »hauptsächlich politischen und persönlichen Interessen«, nicht aber der Sicherheit des Landes, hieß es im Brief der Air-Force-Veteranen. Die Fortsetzung der Kämpfe könne zum Tod der Geiseln, israelischer Soldaten und unschuldiger Zivilisten führen. Die meisten Unterzeichner sind pensionierte Armeeangehörige, hieß es aus Kreisen des israelischen Militärs. Die Luftwaffe will alle beteiligten aktiven Reservisten entlassen. Generalstabschef Eyal Zamir erklärte, dass die israelische Armee kein Problem damit habe, wenn Soldaten privat protestieren, doch es sei »inakzeptabel«, wenn sie sich in ihrem Protest auf ihre Rolle in der Luftwaffe beziehen würden. Bei den Geheimdienst-Angestellten wurden einige Reservisten erst kürzlich in den aktiven Dienst einberufen. Die Petition wurde von drei ehemaligen Mossad-Chefs unterzeichnet: Danny Yatom, Efraim Halevy und Tamir Pardo. »Jede Vereinbarung, die dem Leiden der Geiseln ein Ende setzen könnte, muss angestrebt werden«, heißt es in der Petition. »Die Heiligkeit des Lebens hat Vorrang vor Rache.«
Terroristen
Die israelische Armee (IDF) hat nach eigenen Angaben elf Terroristen im Gazastreifen getötet, die an den Massakern des 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein sollen. Neun Männer, deren Namen und Bilder veröffentlicht wurden, seien seit der Wiederaufnahme des Gaza-Krieges im März getötet worden, teilte die IDF mit. Zwei weitere Männer demnach davor. Bei den elf Männern soll es sich um Mitglieder der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad handeln. Sie seien am 7. Oktober vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen und an den Massakern unmittelbar beteiligt gewesen. Damals waren rund 1200 Menschen ermordet, Tausende verletzt und 251 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden.
Abschied
Die ehemalige stellvertretende Direktorin des Mossad, Aliza Magen, ist am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben. Sie war die ranghöchste Frau, die jemals an der Spitze des Auslandgeheimdienstes tätig war. In ihrer aktiven Zeit war sie an Hunderten von Operationen beteiligt – unter anderem an der Jagd nach Josef Mengele und den Hintermännern des Anschlags auf das israelische Team der Olympischen Spiele 1972. »Aliza war eine der Säulen des Mossad und hat Generationen von Mitarbeitern geprägt, die nach ihrem Erbe und ihren Werten ausgebildet wurden«, hieß es in der Erklärung des Büros des Premiers im Namen des Mossad. Magen wurde in Jerusalem geboren und im Alter von 23 Jahren im Mossad aktiv. Sie wurde 1990 zur stellvertretenden Direktorin befördert und war bis zu ihrer Pensionierung 1999 im Amt. Die »Frau im Schatten« war eine »angesehene, bahnbrechende und engagierte Kommandeurin«, heißt es weiter, »die ihr Leben der Sicherheit Israels und seiner Bürger gewidmet hat«.