Eine von der palästinensischen Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen freigelassene Geisel konnte nach Angaben ihrer Familie während der Geiselhaft zeitweise fliehen, wurde dann aber erneut gefasst. In dem Gebäude, in dem der 25-jährige Ron Krivoy festgehalten worden sei, habe es eine Explosion gegeben, und der junge Mann habe entkommen können, erzählte seine Tante am Montag dem israelischen Fernsehsender Kanal B.
Er sei dann mehrere Tage im Gazastreifen herumgeirrt und habe versucht, zur Grenze zu kommen. Aber palästinensische Zivilisten hätten ihn gefasst und wieder an die Terroristen übergeben, sagte die Tante. »Er hat versucht, zur Grenze zu kommen, aber ich glaube, weil er keine Mittel hatte zu verstehen, wo er ist, hat er da draußen Probleme bekommen.«
Der junge Mann wurde am Sonntag von der Hamas freigelassen. Er wurde nach Angaben des Fernsehsenders am 7. Oktober bei dem Hamas-Terrorüberfall von einem Festival in der Negev-Wüste verschleppt. Damals waren nach Schätzungen rund 3000 Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen über die Grenze gekommen und mordend durch die Ortschaften gezogen. Sie töteten rund 1200 Menschen und verschleppten rund 240 Menschen in den Gazastreifen.
Albträume von Gefangenschaft
Die Tante sagte: »Er hat mir gesagt: Ich habe Albträume von dem, was ich bei der Party und in Gefangenschaft durchgemacht habe, aber das ist gut, weil das bedeutet, dass ich mich damit auseinandersetze und ich okay bin.«
Bei dem Blutbad auf dem Event in der Negev-Wüste wurde auch die Deutsche Shani Louk getötet. Ein Überlebender des Massakers berichtete davon, wie Terroristen Autos anzündeten und Menschen darin lebendig verbrannten.
Wie der Fernsehsender berichtete, wurde der junge Mann aufgrund einer persönlichen Intervention von Russlands Präsident Wladimir Putin freigelassen. Seine Freilassung sei nicht Teil des Geisel-Abkommens zwischen Israel und der Hamas gewesen, das nur weibliche Geiseln und Kinder umfasst. dpa