Die Bibliothek der Jerusalemer Denmark High School trägt jetzt den Namen »Heinz and Ruth Galinski Library«. Eine Spende von Keren Hayesod (KH) hat diese neue Einrichtung in der Schule im Stadtteil Gonen möglich gemacht. In einer Feierstunde wurde die Bibliothek am vergangenen Donnerstag eingeweiht.
Dabei würdigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustiz- und Verbraucherschutzministerium, Christian Lange, einen der beiden Namensgeber: »Als Mitglied des Deutschen Bundestags verneige ich mich vor dem Leben von Heinz Galinski, vor seinem Mut, vor seiner Entschlossenheit, ohne die es heute keine jüdischen Gemeinden in Deutschland geben würde.« Galinski sei die Stimme jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945 gewesen, so Lange.
»Auf ihn wurde gehört. Seine Meinung wurde geachtet. Die deutsche Politik hatte großen Respekt und Hochachtung vor ihm. Heinz Galinski machte den Mund auf, wenn er Unrecht erkannte.«
Verbindung Heinz Galinski wurde am 28. November 1912 in Marienburg (Westpreußen) geboren. Der gelernte Textilkaufmann wurde 1943 nach Auschwitz deportiert, nach Buchenwald verschleppt und schließlich am 20. April 1945 aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit. 1947 heiratete er Ruth Weinberg. Galinski wurde im April 1949 zum ersten Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gewählt. Viele Jahre war er zudem Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der Ehrenbürger der Stadt Berlin starb am 19. Juli 1992.
KH-Deutschland-Präsident Nathan Gelbart unterstrich, dass Galinski nicht nur der jüdischen Gemeinschaft in Berlin und Deutschland vorstand, sondern auch aktives Mitglied des Keren Hayesod Deutschland war. »Zudem ist diese Bibliothek besonders, da sie zwei Städte miteinander verbindet, die beide kriegsbedingt geteilt, militärisch besetzt und nach ihrer Wiedervereinigung Freiheit und Prosperität wiedererlangt haben«, so Gelbart.
Die Denmark High School wurde vor rund 40 Jahren eröffnet. Seitdem existierte dort eine Bücherei, die sich allerdings in sehr schlechtem Zustand befand. Direktor Yonat Kaufmann hofft, dass die neue Bibliothek nun von den Schülern, die zumeist aus sozial schwachen Familien kommen, intensiv genutzt wird. ja