Traditionelle Gedenkreisen israelischer Schüler nach Polen sind wegen der Corona-Krise auch für den Herbst abgesagt worden. Das israelische Bildungsministerium teilte am Montag mit, in den Monaten Oktober bis November geplante Reisen sollten nicht stattfinden. Davon seien landesweit mehr als 17.500 Schüler der 11. und 12. Klassen betroffen. Es seien 145 Delegationen geplant gewesen.
Ziel der Polen-Reisen israelischer Schüler ist ein tieferes Verständnis der Geschichte des Holocaust. Dabei werden unter anderem verschiedene deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager im damals besetzten Polen besucht, außerdem treffen sich die israelischen Schüler mit polnischen Altersgenossen.
BESCHRÄNKUNGEN »Wegen der bestehenden Beschränkungen für Flüge, Hotels und Busfahrten ist eine geregelte Reise zu dem Zeitpunkt nicht möglich«, hieß es in der Mitteilung. Die Absage komme früh, um finanzielle Verpflichtungen zu vermeiden. Eine solche Reise kostet die Eltern umgerechnet rund 1200 Euro.
Schon im März waren geplante Reisen Tausender israelischer Schüler wegen des Ausbruchs des Coronavirus ausgefallen. Auch der internationale »Marsch der Lebenden« von Auschwitz nach Birkenau fand nicht statt.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 17.863 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 15.091 sind wieder genesen. 298 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. dpa