Yad Vashem

Gedenken an Auschwitz-Befreiung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem (2017) Foto: Detlef David Kauschke

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fliegt am Mittwochmorgen nach Israel, um dort am internationalen Gedenken in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem teilzunehmen. Dazu werden an diesem Donnerstag Staatsgäste aus fast 50 Ländern in Jerusalem erwartet, unter ihnen die Präsidenten Frankreichs und Russlands, Emmanuel Macron und Wladimir Putin, US-Vizepräsident Mike Pence und der britische Thronfolger Prinz Charles.

Anlass ist der 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. Die Großveranstaltung mit dem Titel »An den Holocaust erinnern, Antisemitismus bekämpfen« findet auch vor dem Hintergrund einer weltweiten Welle antisemitischer Vorfälle statt.

Gespräch Steinmeier wird am Mittwoch nach seiner Ankunft vom israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin begrüßt und mit diesem ein Gespräch führen. Beide werden sich am Montag kommender Woche, dem eigentlichen Jahrestag, auch in Auschwitz treffen. Am Mittwoch wollen sie in einer Gedenkstunde des Bundestags reden. Beim Holocaust Forum wird Steinmeier als erstes deutsches Staatsoberhaupt in Yad Vashem eine Rede halten.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, der den Bundespräsidenten bei der Reise begleitet, sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Beim internationalen Gedenken an die Schoa in Israel ist Deutschland selbstverständlicher Gast. Darin drückt sich die Anerkennung für die gefestigte deutsche Demokratie aus, für das Land, das aus der Geschichte gelernt hat. Zugleich liegt darin die Verpflichtung für Deutschland, die Erinnerung wachzuhalten, für den Schutz der Menschenwürde einzutreten und jüdisches Leben in Sicherheit zu gewährleisten.«

Symbol Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet, zumeist Juden. Als Soldaten der Roten Armee das Lager am 27. Januar 1945 erreichten, fanden sie dort noch etwa 7000 überlebende Häftlinge. Viele von ihnen starben innerhalb kurzer Zeit an den Folgen von Hunger, Krankheiten und Erschöpfung.

Wegen des Näherrückens der Roten Armee hatte die SS am 18. Januar Zehntausende Häftlinge von Auschwitz aus auf Todesmärsche in Richtung Westen geschickt. Viele der geschwächten, kranken und nur spärlich bekleideten Menschen starben in der eisigen Kälte oder wurden von ihren Bewachern erschossen. Die Nazis und ihre Helfer ermordeten während des Holocaust insgesamt rund sechs Millionen Juden.  dpa

Tel Aviv

Israels Armee ernennt Effie Defrin zum neuen Sprecher

Er löst Daniel Hagari ab, der während des Krieges in Israel und Gaza von vielen als Gesicht der IDF wahrgenommen worden war

 10.03.2025

Geiseldeal

Streit zwischen Israel und den USA um Verhandlungen eskaliert

Die israelische Regierung fühlt sich übergangen. Geht es den Amerikanern nur um verschleppte US-Staatsbürger?

 10.03.2025

Überlebende der Massaker

Yuval Raphael stellt ihren Song für den ESC vor

Die junge Frau hat im Oktober 2023 das Hamas-Massaker im Süden Israels überlebt. Ihr Beitrag beim Eurovision Song Contest soll Hoffnung auf eine bessere Zukunft ausstrahlen

 10.03.2025

Nahost

Gespräche in Katar: Israel erhöht Druck

Nach den Hilfslieferungen stoppt Israel auch die Stromlieferungen über die letzte Leitung nach Gaza. Das Ziel: Die verbleibenden Geiseln sollen freikommen

 10.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  10.03.2025 Aktualisiert

Naher Osten

Israelische Regierung kappt Stromlieferungen in den Gazastreifen

Die Regierung will damit Druck auf die Terroristen der Hamas ausüben

 09.03.2025

Iran

Ajatollah Chamenei erteilt Donald Trumps Angebot für Atom-Deal eine Absage

Das Atom-Abkommen läuft im Herbst aus, doch das Regime will nicht mit »rüpelhaften Persönlichkeiten« verhandeln

 09.03.2025

Geiseln

Liri Albag spricht erstmals über die »Hölle« von Gaza

In einem ersten TV-Interview schildert die ehemalige Soldatin ausführlich, wie sie in der Gewalt der Hamas überlebt und dabei den Verstand behalten hat

 09.03.2025

Syrien

Übergangsregierung soll »Massaker« angerichtet haben

Anhänger des gestürzten Diktators Assad sollen zu den Waffen gegriffen haben. Die Übergangsregierung reagiert und soll Aktivisten zufolge auch Massaker unter Zivilisten angerichtet haben

 09.03.2025