Sie putzen Gemüse, waschen Teller, liefern das Essen aus und wischen den Boden, nachdem die Gäste gegangen sind. Doch damit könnte bald Schluss sein. Viele Aushilfen in der israelischen Gastronomie sind Asylsuchende aus ostafrikanischen Ländern. Eine von der Einwanderungsbehörde erlassene Verordnung soll die Migranten ab Oktober daran hindern, legal in einem Großteil von Israel zu arbeiten. Dementsprechend dürften sie dann nicht mehr in Jerusalem, Eilat oder Tel Aviv beschäftigt werden. Die meisten Migranten leben hier in den Ballungszentren.
Arbeitskräftemangel Inhaber von Lokalen und Läden sprechen sich gegen die Anordnung aus. Denn das Gesetz werde voraussichtlich zu einem ernsthaften Arbeitskräftemangel führen, insbesondere in der Restaurantbranche, sind sie sicher. »Israelis wollen diese Arbeit nicht machen. Wir finden niemanden für diese Jobs«, sagte David Hadar, der Bars in Tel Aviv betreibt, im Fernsehkanal 13. »Wenn diese Leute nicht mehr bei uns beschäftigt werden dürfen, müssten Arbeiter aus dem Ausland gebracht werden. Was soll das denn bringen?«
In einem Brief an Innenministerin Ayelet Shaked sprach sich der Verband der israelischen Handelskammern gegen die Entscheidung aus und schrieb, er werde versuchen, die Angelegenheit vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. In seinem Appell erklärte der Verband, »Menschen aufgrund ihrer Herkunft von der Arbeit abzuhalten, ist wie die Erfahrung der dunklen Tage für unsere Nation, als wir im Exil waren und einem systematischen und demütigenden Antisemitismus ausgesetzt waren«. Dies seien Maßnahmen, die für den Staat Israel nicht angemessen sind, führte der Vorsitzende Oriel Lin aus. »Es geht hier um Menschen.«
Schätzungsweise 30.000 Asylsuchende leben in Israel.
Schätzungsweise 30.000 Asylsuchende leben in Israel, die meisten aus kriegszerrütteten ostafrikanischen Ländern wie Eritrea und dem Sudan. Nur wenige haben in Israel Aufenthaltsrecht, die meisten werden lediglich geduldet.
Zudem ist nicht klar, wie die Menschen, die von dem Gesetz betroffen sind, ihren Lebensunterhalt verdienen werden, Zuwendungen vom Staat erhalten sie nicht. Shaked hat sich lange gegen ihre Integration ausgesprochen und argumentiert, dass sie in Wirklichkeit nur versuchen, ihr Leben in Israel wirtschaftlich zu verbessern.